In der Adventszeit beginne ich voller Freude und Erwartung die Vorbereitungen für das bevorstehende Weihnachtsfest. Advent bedeutet Ankunft. Jedes Jahr an Weihnachten feiern Christen das Ereignis der Geburt von Jesus Christus. In dieser besinnlichen Zeit lese ich gerne das Lukasevangelium.
Lukas, dem geliebten Arzt und Mitarbeiter des Apostel Paulus verdanken wir das Lukas Evangelium und auch die Apostelgeschichte. Lukas kommt von dem lateinischem Wort lux, was Licht bedeutet. So war auch sein Leben, ein helles Licht Christi.
In Kapitel 1 gebraucht Lukas den Ausdruck „von Anfang“. Die Bedeutung dieses Wortes stammt von dem griech. Wort aparchäs. Es ist eine Bestätigung dafür, dass seine Kenntnisse von den Aposteln stammen, die von Anfang Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Sein Bericht, wie seine Kenntnisse stammen also aus erster Hand und sind keine theologische Theorie.
Inspiriert durch den Heiligen Geist recherchierte Lukas die bedeutsamen Geschehen und erstellte einen präzisen und wahren Bericht über das Leben und Lebenswerk Jesu.
Der Begriff von Anfang besagt ebenfalls, dass Lukas den Sachverhalt des Evangeliums wohlgeordnet weitergeben will.
Lukas hat das Evangelium und die Apostelgeschichte zuerst an Theophilus (der Name bedeutet Gottlieb) gerichtet. Sein Bestreben aber ist ersichtlich darauf ausgerichtet, alle Christen durch Gottes Wort im Glauben zu stärken.
Der letzte Prophet im Alten Testament war Maleachi. Durch ihn redete Gott damals zu seinem Volk. Ehemals war der Lebenswandel der Priester von Frieden und Geradheit geprägt. Sie waren Gott nahe, erfuhren seinen Segen und respektierten seine Gebote. Im Laufe der Zeit änderten sich die Verhältnisse.
Die Priester waren nicht mehr Gott automatisch ergeben. Sie, die berufen waren, Gott zu ehren, opferten minderwertige Tiere und brachten das Volk durch falsche Weisungen zu Fall.
Im Buch Maleachi 2,2 spricht der Herr der Heerscharen: „Wenn ihr nicht hört und wenn ihr nicht zu Herzen nehmt, meinem Namen Ehre zu geben, dann sende ich den Fluch unter euch und verfluche eure Segensgaben. Ja, ich habe sie schon verflucht, weil ihr es nicht zu Herzen nehmt.“ Maleachi forderte die gottlosen Priester auf, Buße zu tun. Doch sie beachteten die Warnungen Gottes nicht. Daraufhin nahm Gott seinen Heiligen Geist zurück und redete nicht mehr zu ihnen.
Einige Theologen nennen die nachfolgenden 400 Jahre auch „die Zeit des Schweigens“.
Im Kapitel 3,23 von Maleachi steht:
„Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt.“ Dieser Tag des HERRN bedeutet das zweite Kommen von Jesus Christus mit allen damit verbundenen Konsequenzen.
Die Erwartung des Wiederkehrens von Elia beruht darauf, dass Elia nach 2. Könige 2,11 nicht gestorben ist, sondern in den Himmel aufgenommen wurde.
Lukas bezieht sich auf Maleachi und ich lese im Kapitel 1,17: „Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia wird er das Kommen Gottes vorbereiten.“ Das ist ein klarer Hinweis auf das Kommen von Johannes dem Täufer. Und weiterhin: Er wird dafür sorgen, dass die Eltern sich wieder mit den Kindern versöhnen, und die Ungehorsamen werden wieder danach fragen, wie sie Gottes Willen erfüllen können.
So wird er das Volk darauf vorbereiten, den Herrn zu empfangen.
Die Berufung Johannes als Bote Gottes umfasste die Kunde, dass das Reich Gottes nahe ist und den Hinweis auf die Ankunft des Messias Israels. Elias Berufung damals konzentrierte sich auch auf die familiären Beziehungen. Die Ankündigung, dass es im Geist des Elia geschehen wird, beinhaltet einen wichtigen Aspekt: Gott will, dass das Herz der Väter wieder an den Söhnen und das Herz der Söhne wieder an den Vätern hängt. Wo vorher Streit war, wird unter der Vermittlung des Elia Friede einkehren. Gottesfürchtige Familien sind ein Ausdruck eines aufrichtigen Gesinnungswechsels. Gott zu lieben und seinen Willen zu tun. Maleachi offenbart die Persönlichkeit Gottes in den verschiedenen Beziehungen zu Israel: als Vater, Gott und Richter.
Lukas berichtet über eine schwierige, bedrückende Zeit. Lebendig wird mir die Regierungszeit des Herodes vor Augen gemalt, dem König von Judäa. Herodes der I., der Große war kein Jude, sondern ein Edomiter, ein Nachfahre von Esau. Ihm bedeuteten Macht und Einfluss alles. Er war eine Marionette der Römischen Besatzungsmacht unter Kaiser Augustus.
Ich lese in der Bibel: „Zu dieser Zeit lebte ein Priester mit Namen Zacharias aus der Abteilung des Abija. Seine Frau war aus den Töchtern Aarons und ihr Name Elisabeth. Beide waren gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn. Sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war.“ Beide, Zacharias und Elisabeth führten also ein rechtschaffenes, gottesfürchtiges Leben. Doch es wollte sich kein Nachwuchs einstellen, was damals als Zeichen galt, dass Gott sich abgewandt hatte. Das nun altgewordene Ehepaar trug dieses Leid, ohne bitter zu werden.
Sie blieben Gott treu.
So oft Zacharias Tempeldienst hatte und im Heiligtum seine Gebete verrichtete, bat er Gott um ein Kind. Am heutigen Tag, als Zacharias im Tempel am Räucheraltar stand und Fürbitte tat, wusste er nicht, dass es der bedeutendste Tag in seinem Leben sein würde.
Die ganze Menge des Volkes stand draußen und betete zur Stunde des Räucheropfers. Da erschien Zacharias der Engel Gabriel, der ihm die Geburt eines Sohnes verhieß. Der Engel sprach zu ihm:
„Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. Und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er ist vom Herrn zu großen Taten berufen. Als Gottesgeweihter wird er keinen Wein und auch sonst keinen Alkohol trinken. Schon im Mutterleib wird der Geist Gottes ihn erfüllen.“ In diesem wunderbaren Moment erlebt Zacharias, was im Buch Maleachi geschrieben steht. Die Prophetie Gottes erfüllt sich vor seinen Augen. Ich erkenne:
Wer auf Gott vertraut, wird sehen, dass Gott treu ist und er seine Versprechen zur Erfüllung bringt.
Autor: Marion Christa Nickel
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