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„Na, wie war Dein Urlaub?“, fragt der Eine. „Perfekt!“ Entgegnet der Andere. „Obwohl, - na ja das Hotel war sehr laut, das Frühstück so lá lá und die Stimmung in der Familie durchwachsen – aber ansonsten war es ein vollkommener Urlaub!“
Kennen Sie auch solche Gespräche?
Was ist schon vollkommen auf dieser Welt? Oder persönlicher gefragt: Wer auf dieser Welt ist schon perfekt?
Die Sehnsucht nach einem perfekten Leben ist groß und die Tendenz zum Perfektionismus unserer Zeit ist eine schwere Hypothek, die schon viele Menschenleben innerlich oder auch äußerlich kaputt gemacht hat.
Wir jagen dem Vollkommenen nach, werden aber früher oder später resigniert feststellen: Letztlich bleibt es Stückwerk!
Und an dieser Stelle kommt nun der Bibelvers für Heute ins Spiel, in dem Paulus in seinem ersten Brief an die Gemeinde der Stadt Korinth in Kapitel 13, Vers 10 schreibt: „Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.“
Dieser Satz steht inmitten einer Aufzählung, die ich zusammenfasse: All das, was ihr so lebt, und erlebt in den Gemeinden und eurem Leben und worauf ihr vielleicht stolz seid als Jesusnachfolger, ist letztlich immer nur Stückwerk. Und im Vers 11 also direkt hintendran bringt er sogar das Bild eines Kindes ins Spiel, das in allen Bereichen des Lebens noch lernend vor sich hin stolpert.
Der Bibelvers für Heute erdet uns also zunächst mal – und das scheint heute mehr denn je nötig zu sein, nicht nur in der Gesellschaft mit ihrem Hype für „Perfektion“, sondern auch in unseren christlichen Kreisen.
Aber Paulus lässt es nicht dabei, sondern öffnet den Horizont nach vorne. Nah am griechischen Grundtext kann ich den Satz auch so wiedergeben: „Dann, wenn das kommt, was dem vollendeten Ziel entspricht, wird das, was alles, was nur Einzelteile sind, nicht mehr nötig sein. Es wird einfach verschwinden.“
Und dieses „Wenn“ meint nicht, dass wir es schlussendlich irgendwann doch mal schaffen, vollkommen zu sein, sondern lenkt unseren Blick weg von einer möglichen „Verschlimmbesserung“ auf etwas Neues. Und das begegnet uns in dem 13 Kapitel des 1. Korintherbriefs auch an vielen Stellen, wenn von der selbstlosen Liebe, die Gott ermöglicht, die Rede ist. Ich könnte auch sagen: Das Vollkommen kommt niemals aus uns, sondern immer zu uns!
Eine andere Bibelstelle erinnert daran frei übersetzt: Nicht, dass wir die Fähigkeit hatten zu lieben, sondern Gott selbst hat uns geliebt und dadurch erst dazu befähigt, überhaupt zu lieben.
Ja, auch nicht perfekt. Und deshalb ist es gut in engem Kontakt mit der Liebe in Person zu stehen, mit Jesus Christus. Denn am besten lernen wir das Ziel kennen, wenn wir fragen: Wer ist denn der Vollkommene? Denn dieser hat am Ziel seines irdischen Lebens, hat am Kreuz gesagt: Es ist vollendet! Und die Auferstehung am Ostermorgen war der Beweis für das „Vollkommene“.
So können wir unseren heutigen Vers auch erweitert übersetzen:
Wenn der kommt, der alles vollbringt und zum Ziel führt, dann ist all das Stückwerk, das wir versuchen, um vielleicht Gott irgendwie näher zu kommen überflüssig geworden.
Und genau das ist ja bereits geschehen: Ein liebender Gott wurde Mensch und hat jegliches Stückwerk überflüssig gemacht!
Autor: Pfarrer Ulrich Nellen
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
„Na, wie war Dein Urlaub?“, fragt der Eine. „Perfekt!“ Entgegnet der Andere. „Obwohl, - na ja das Hotel war sehr laut, das Frühstück so lá lá und die Stimmung in der Familie durchwachsen – aber ansonsten war es ein vollkommener Urlaub!“
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Die Sehnsucht nach einem perfekten Leben ist groß und die Tendenz zum Perfektionismus unserer Zeit ist eine schwere Hypothek, die schon viele Menschenleben innerlich oder auch äußerlich kaputt gemacht hat.
Wir jagen dem Vollkommenen nach, werden aber früher oder später resigniert feststellen: Letztlich bleibt es Stückwerk!
Und an dieser Stelle kommt nun der Bibelvers für Heute ins Spiel, in dem Paulus in seinem ersten Brief an die Gemeinde der Stadt Korinth in Kapitel 13, Vers 10 schreibt: „Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.“
Dieser Satz steht inmitten einer Aufzählung, die ich zusammenfasse: All das, was ihr so lebt, und erlebt in den Gemeinden und eurem Leben und worauf ihr vielleicht stolz seid als Jesusnachfolger, ist letztlich immer nur Stückwerk. Und im Vers 11 also direkt hintendran bringt er sogar das Bild eines Kindes ins Spiel, das in allen Bereichen des Lebens noch lernend vor sich hin stolpert.
Der Bibelvers für Heute erdet uns also zunächst mal – und das scheint heute mehr denn je nötig zu sein, nicht nur in der Gesellschaft mit ihrem Hype für „Perfektion“, sondern auch in unseren christlichen Kreisen.
Aber Paulus lässt es nicht dabei, sondern öffnet den Horizont nach vorne. Nah am griechischen Grundtext kann ich den Satz auch so wiedergeben: „Dann, wenn das kommt, was dem vollendeten Ziel entspricht, wird das, was alles, was nur Einzelteile sind, nicht mehr nötig sein. Es wird einfach verschwinden.“
Und dieses „Wenn“ meint nicht, dass wir es schlussendlich irgendwann doch mal schaffen, vollkommen zu sein, sondern lenkt unseren Blick weg von einer möglichen „Verschlimmbesserung“ auf etwas Neues. Und das begegnet uns in dem 13 Kapitel des 1. Korintherbriefs auch an vielen Stellen, wenn von der selbstlosen Liebe, die Gott ermöglicht, die Rede ist. Ich könnte auch sagen: Das Vollkommen kommt niemals aus uns, sondern immer zu uns!
Eine andere Bibelstelle erinnert daran frei übersetzt: Nicht, dass wir die Fähigkeit hatten zu lieben, sondern Gott selbst hat uns geliebt und dadurch erst dazu befähigt, überhaupt zu lieben.
Ja, auch nicht perfekt. Und deshalb ist es gut in engem Kontakt mit der Liebe in Person zu stehen, mit Jesus Christus. Denn am besten lernen wir das Ziel kennen, wenn wir fragen: Wer ist denn der Vollkommene? Denn dieser hat am Ziel seines irdischen Lebens, hat am Kreuz gesagt: Es ist vollendet! Und die Auferstehung am Ostermorgen war der Beweis für das „Vollkommene“.
So können wir unseren heutigen Vers auch erweitert übersetzen:
Wenn der kommt, der alles vollbringt und zum Ziel führt, dann ist all das Stückwerk, das wir versuchen, um vielleicht Gott irgendwie näher zu kommen überflüssig geworden.
Und genau das ist ja bereits geschehen: Ein liebender Gott wurde Mensch und hat jegliches Stückwerk überflüssig gemacht!
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