ERF Plus - Bibel heute

Bitte um Verschonung – Dank für Errettung


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David wendet sich hier in Vers 1 des 28. Psalms direkt an Jahwe, an seinen Herrn, der ihn liebt. Er wendet sich nicht an Menschen, denn diese könnten versagen oder ihn nicht hören und beachten. Wie oft wenden sich Christen heute in Krisen und bei Problemen zuerst an ihre Familie, ihren Ehepartner, ihre Kinder, Eltern, Großeltern, Freunde, ihren Arzt, Mentor etc. Bei ihnen suchen sie Antworten auf ihre Fragen. Das ist nach meiner Erfahrung jedoch als spräche ich in ein Vakuum, in die leere Luft. Es kommt nicht viel zurück oder Menschen in der Krise werden noch mehr verärgert und verletzt.

David hingegen vertraut ganz auf seinen Gott, mit dem er schon viel erlebt und durchlebt hat. David weiß ganz sicher, dass er Jahwe vertrauen kann. Aber bestimmt hatte er auch Angst, dass Jahwe zu seinen Gebeten schweigen könnte.

David bezeichnet Gott als schützenden Felsen. Das Bild des Felsens weist darauf hin, dass Jahwe treu und zuverlässig ist, zu seinen Versprechen steht, und sich nie verändert. Ohne Jahwe ist David verloren und möchte in diesem Fall am liebsten aufgeben und sterben.

Ich finde das sehr verständlich. Wer schon einmal versucht hat, Menschen zu vertrauen und dabei gescheitert ist, weiß aus sicherer Quelle, dass es nicht ratsam ist, sich auf Menschen zu verlassen. David aber kennt Gott. Er pflegt seit Jahren eine Beziehung zu ihm.

In Vers 2 bittet David Jahwe darum, ihn zu erhören. Das Erheben der Hände ist eine sehr alte und ursprüngliche Gebetshaltung. Davids Hände sind leer. Er erwartet von Jahwe alles. David weiß, dass Gott Gebet erhört. Er hat es schon oft erlebt. David betet zu Jahwe, d. h. er redet mit ihm, wie mit einem Freund. Und David liebt Jahwe. Doch gerade befindet er sich in der Krise. Er ist vollkommen von Gott abhängig.

In Vers 3 sagt David, dass er nicht mit den Gottlosen und denen, die Böses tun, verglichen bzw. von Gott dafür verurteilt werden möchte. David will nicht falsch beurteilt und demnach bestraft werden, denn er hat recht vor Jahwe gehandelt. Jahwe ist der wahre Richter. Er belohnt oder bestraft. Denn er ist heilig und kann keine menschliche Schuld sehen.

David beschreibt in den Versen 4 und 5 die bösen Taten der Gottlosen und bittet Jahwe darum, sie dafür zu bestrafen. Es klingt so, als ob David auch schon Bekanntschaft mit den Taten der Gottlosen gemacht hätte und sich daher Gottes Strafe für sie wünscht. Diese Gottlosen wollen Jahwe nicht als ihren Schöpfer anerkennen. Sie könnten in der Natur sehen, wie wunderbar Gott Mensch und Tier, alle Pflanzen, den Kosmos bzw. Sonne und Mond geschaffen hat. Aber sie wollen Jahwe nicht anerkennen.

Hier sehe ich Parallelen zu unserer heutigen Zeit. Viele Menschen wollen Jahwe nicht als ihren Gott und Vater anerkennen und Jesus nicht als ihren Erlöser annehmen, obwohl er der einzige Gott ist. Ihr Leben möchten sie ihm nicht anvertrauen.

In Vers 3 wird das Thema „Heuchelei“ angesprochen. Es gibt viele Menschen, die mit ihren Nachbarn freundlich reden, aber Böses im Herzen haben, d. h. sie denken böse über andere Menschen oder verurteilen und kritisieren sie. Sie missbrauchen Menschen und denken, Gott merke es nicht. Auch im 21. Jahrhundert werden viele Menschen weltweit missbraucht und ausgebeutet: sexuell, finanziell und über ihre Arbeitskraft.

David wünscht sich Rache für das, was Menschen ihm angetan haben. Doch im Gegensatz zum AT, können wir heute durch Jesus, den Sohn Gottes, anderen Menschen vergeben, was sie uns angetan haben. Das nennt die Bibel „Feindesliebe“. Jesus starb für unsere Schuld und auch für die Schuld der Menschen, die uns verletzen. Im 2. Buch Mose, Kapitel 21, Vers 24 im AT steht: „Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandwunde um Brandwunde, Verletzung um Verletzung, Strieme um Strieme.“ Doch Jesus hat die Striemen erhalten und unsere Verletzungen ans Kreuz getragen, um unsere Schuld zu sühnen. Nun können wir durch ihn und nur mit seiner Hilfe unseren Feinden, den Menschen, die uns täglich verletzen, vergeben und sie lieben.

David weiß, dass Jahwe ihn hört und erhört. Er hat eine Beziehung zum lebendigen Gott. Davids Leben zeugt von seiner Beziehung zu Jahwe. Ohne Gott ist sein Leben sinnlos.

Wer bittet, soll nun auch danken. Und zwar Jahwe danken. In den Versen 6 und 7 lobt David Jahwe für seine Hilfe und seinen Schutz. Er singt ihm Lieder und preist ihn für die Erhörung seiner Gebete. David freut sich sehr über Jahwes Hilfe, auch wenn Gott vielleicht nicht so handelt, wie David es erwartet hätte.

Heute können Christen sich ein Beispiel an David nehmen. Ich bin der Meinung, dass wir Christen oft schon einen Plan in petto haben, wie Gott in unserem Leben handeln soll. Vielmals handelt Jahwe jedoch nicht nach unserem Ermessen, sondern nach seinem guten Plan für uns, der besser ist als unser Plan.

Und manchmal legt Jahwe Christen sehr schweres Leid auf. Sie können es kaum tragen und schaffen es nur mit seiner Hilfe. Durch die enge Beziehung zu Gott und indem sie sich auf ihn stützen, können Menschen überleben. Im Philipperbrief (Philipper 4,13) heißt es: „Denn alles ist mir möglich durch den (Jesus Christus), der mich mit Kraft erfüllt.“

Jesus ist der Schild und die Kraft der Christen. Er ermutigt, tröstet und führt wieder auf den guten und richtigen Weg im Leben. Jesus führt zur Umkehr. Jahwe vergibt und liebt bedingungslos durch seinen Sohn Jesus, der am Kreuz für die Menschen aller Generationen starb, und von Gott, seinem Vater, nach drei Tagen auferweckt wurde.

Jahwe schützte David. Er schützt auch die Christen heute. Äußerlich (physisch), aber auch innerlich (emotional und mental) gegen geistliche Angriffe des Satans. Jahwe steht auf der Seite der Menschen, die ihm vertrauen.

Er schickte Jesus. Jesus wurde Mensch, damit wir Hilfe, Trost, Liebe und Vergebung haben können und einmal das ewige Leben. Wer auf Jesus vertraut, hat nicht auf Sand gebaut, sondern sein Fundament auf Fels gesetzt.

Am Schluss, in Vers 9, bittet David Jahwe darum, nicht nur ihn als König zu führen, sondern sein ganzes Volk, das Gottes Volk ist. So führt auch Gott heute nicht nur den Einzelnen, sondern die ganze Gemeinde, die seine Gemeinde, und damit auch sein Volk ist.

Quellen:

Jesus Impuls. "Christliche Andachten - Psalm 28."  https://jesusimpuls.de/psalmen/psalm-20-29-kommentar/ps-28/#Ps-281-2-Herr-schweige-nicht. Update vom 28.10.2024. Download vom 28.10.2024.
Mebus, Karl. "Psalm 28." https://www.bibelkommentare.de/kommentare/k-6111/die-psalmen/psalm-28. Update vom 28.10.2024. Download vom 28.10.2024.
ERF Bibleserver. "Bibelstelle (NLB)." https://www.bibleserver.com. Update vom 28.10.2024. Download vom 28.10.2024.
Evangeliums.net. "Psalmenkommentar von Charles Haddon Spurgeon – Ps 28.“
 https://www.evangeliums.net/psalmenauslegung/psalm_28.html. Update vom 28.10.2024. Download vom 28.10.2024.

Autor: Berit Merkel

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