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Wie gehen Sie damit um, wenn Sie auf etwas warten müssen? Viele Menschen erleben das Warten als eine Zeit der Unruhe und Ungewissheit. Apostelgeschichte 1,1–14 beschreibt so eine Phase des Wartens, die jedoch anders ist: Die Jünger warten hier auf die Erfüllung einer Verheißung – auf die Kraft des Heiligen Geistes, die Jesus ihnen zugesichert hat. In dieser Zeit geschieht etwas Entscheidendes, das sie tiefgehend verändert.
In diesen Versen wird die Phase zwischen Jesu Himmelfahrt und Pfingsten geschildert. Es ist eine Zeit des Übergangs und der Erwartung. Jesus hat die Jünger gelehrt und sie vorbereitet. Nun fordert er sie auf, abzuwarten und zu beten. Lassen Sie uns gemeinsam betrachten, was wir aus dieser Zwischenzeit für unser eigenes Leben und für unsere Beziehung zu Gott gewinnen können. Was lernen wir von den Jüngern?
Die Apostelgeschichte beginnt mit einem Rückblick. Lukas erinnert daran, dass Jesus nach seiner Auferstehung immer wieder mit seinen Jüngern zusammenkam und sie im Glauben stärkte. Die Jünger wurden gewiss: Jesus lebt. Kurz vor seiner Himmelfahrt gibt Jesus ihnen dann eine entscheidende Anweisung: „Ihr sollt in Jerusalem bleiben und warten, bis ihr die Kraft empfangt, die vom Himmel gegeben wird.“
Dieser Moment ist grundlegend für die Jünger. Jesus weist sie darauf hin, dass die Verheißung des Vaters – der Heilige Geist – bald kommen wird. Die Jünger jedoch verstehen noch nicht, was das bedeutet, und fragen Jesus: „Herr, wirst du in dieser Zeit das Reich für Israel wiederherstellen?“ Ihre Frage zeigt, dass sie sich eine irdische Veränderung erhoffen, ein politisches Reich, das Gottes Herrschaft sichtbar macht. Doch Jesu Antwort geht über ihre Erwartungen hinaus: „Es steht euch nicht zu, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater bestimmt hat.“
Mit diesen Worten lenkt Jesus ihren Blick von einer unmittelbaren Erwartung auf das größere Bild. „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und meine Zeugen sein – in Jerusalem und bis ans Ende der Erde,“ sagt Jesus. Er offenbart ihnen eine Mission, die viel größer ist als die politische Veränderung, die sie erwartet haben. Sie sollen das Reich Gottes verkünden, eine Aufgabe, die die Welt verändern wird.
Nach diesen Worten wird Jesus vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben. Es ist ein eindrückliches Bild: Die Jünger sehen Jesus, ihren Meister, wie er von ihnen weg in den Himmel aufsteigt. Sicherlich ist es ein Moment voller Gefühle – Freude, Staunen, vielleicht auch Trauer.
Während die Jünger dem Himmel nachblicken, erscheinen zwei Engel und sagen: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch ging, wird auf dieselbe Weise wiederkommen.“ Auf diese Weise holen die Engel die Jünger sozusagen in die Realität zurück. Die Zeit des Schauens ist vorbei. Jetzt beginnt die Zeit des Wartens und Vorbereitens.
Wo stehen Sie in Ihrer Nachfolge? Gibt es Bereiche, in denen Sie eher passiv „nur zuschauen“, vielleicht darauf hoffen, dass Gott etwas in Ihrem Leben tut? Die Himmelfahrt Jesu ist kein Aufruf zum bloßen Warten, sondern zu einem lebendigen, aktiven Glauben. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Nach dem Ereignis der Himmelfahrt Jesu kehren die Jünger nach Jerusalem zurück und versammeln sich in einem Obergemach. Dort verbringen sie die kommenden Tage in Gemeinschaft und Gebet. Diese Zeit des Wartens ist für sie eine Zeit der Vorbereitung. Sie suchen Gottes Nähe und vertiefen ihre Gemeinschaft. Die Apostelgeschichte beschreibt diese Zeit mit dem Wort „einmütig“. Das bedeutet, dass sie vereint sind, dass sie mit einem Herzen und einer Seele auf Gottes Eingreifen warten.
Diese Zeit des Wartens der Jünger ist für uns ein bedeutendes Beispiel. Vielleicht geht es Ihnen auch so, dass Sie immer wieder Zeiten des Wartens erleben, in denen Sie keine schnellen Antworten auf Ihre Gebete bekommen. Für solche Zeiten geben Ihnen die Jünger Jesu ein nachahmenswertes Beispiel: das gemeinsame Gebet und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Die Jünger zeigen uns, dass das Warten keine passive Zeit sein muss, sondern ein aktives Warten sein kann – ein Warten, das unser Vertrauen stärkt und uns auf das vorbereitet, was Gott vorhat.
Vielleicht gibt es auch in Ihrem Leben eine Situation, in der Sie auf Gottes Eingreifen warten. Manchmal fühlt es sich an, als sei Gott fern, als hätte er sich zurückgezogen. Doch gerade in diesen Momenten lohnt es sich, sich im Gebet ihm zuzuwenden und ihm unsere Sehnsüchte und Zweifel anzuvertrauen. Diese Zeit des Wartens kann für Sie zu einer Zeit des Wachstums werden.
Als die Jünger in Jerusalem auf diese Weise auf Gottes Handeln warten, erwarten Sie die Erfüllung von Gottes Verheißung. Sie wissen, dass sie ohne die Kraft des Heiligen Geistes ihren Auftrag nicht erfüllen können, und so richten sie sich auf Gottes Handeln aus. Diese Haltung der Abhängigkeit von Gottes Kraft ist eine Lektion, die auch Sie für Ihr Leben übernehmen können.
Wenn Menschen in Zeiten des Wartens sind, neigen einige oft dazu, selbst aktiv zu werden und die Dinge voranzutreiben. Doch die Jünger zeigen uns, wie wichtig es ist, auf Gottes Eingreifen zu warten und sein Timing abzuwarten. Vielleicht gibt es auch in Ihrem Leben Situationen, in denen Sie ungeduldig werden oder versuchen, Dinge selbst zu steuern. Doch das Warten auf Gott ist eine Zeit der Vorbereitung. Sie formt Sie und gibt Ihnen die Möglichkeit, das Eingreifen Gottes zur rechten Zeit zu erleben.
Nun, was lernen wir von der Zeit des Wartens der Jünger Jesu?
An ihrem Beispiel wird deutlich, dass Warten nicht bedeutungslos ist. Es ist eine Phase, in der Gott in uns wirkt und uns formt. Die Jünger warten nicht einfach, sondern gestalten diese Zeit mit Gebet und Gemeinschaft. Es ist ein Warten voller lebendiger Erwartung.
Für Sie und mich bedeutet das: Wenn wir auf Gott warten, sollten wir uns immer wieder bewusst auf ihn ausrichten und unsere Beziehung zu ihm vertiefen. Diese Zeit des Wartens hilft uns, unsere Abhängigkeit von ihm zu erkennen und uns für das vorzubereiten, was er in unserem Leben bewirken möchte.
Warten ist eine Zeit der Hoffnung und des Vertrauens. Die Jünger Jesu vertrauten auf Gottes Verheißung und wurden durch den Heiligen Geist gestärkt, um Gottes Reich zu verkünden. Auch Sie dürfen in Zeiten des Wartens auf Gottes Führung und Kraft vertrauen. Darum bleiben Sie im Gebet und in der Gemeinschaft mit anderen Christen und sehen Sie mit Zuversicht auf das, was Gott für Sie bereithält. Ich wünsche Ihnen, dass Sie eine ähnliche Erfahrung wie die Jünger Jesu machen und dass in Zeiten Ihres Wartens Ihr Glaube gestärkt wird.
Autor: Pastor Stefan Schmidt
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Wie gehen Sie damit um, wenn Sie auf etwas warten müssen? Viele Menschen erleben das Warten als eine Zeit der Unruhe und Ungewissheit. Apostelgeschichte 1,1–14 beschreibt so eine Phase des Wartens, die jedoch anders ist: Die Jünger warten hier auf die Erfüllung einer Verheißung – auf die Kraft des Heiligen Geistes, die Jesus ihnen zugesichert hat. In dieser Zeit geschieht etwas Entscheidendes, das sie tiefgehend verändert.
In diesen Versen wird die Phase zwischen Jesu Himmelfahrt und Pfingsten geschildert. Es ist eine Zeit des Übergangs und der Erwartung. Jesus hat die Jünger gelehrt und sie vorbereitet. Nun fordert er sie auf, abzuwarten und zu beten. Lassen Sie uns gemeinsam betrachten, was wir aus dieser Zwischenzeit für unser eigenes Leben und für unsere Beziehung zu Gott gewinnen können. Was lernen wir von den Jüngern?
Die Apostelgeschichte beginnt mit einem Rückblick. Lukas erinnert daran, dass Jesus nach seiner Auferstehung immer wieder mit seinen Jüngern zusammenkam und sie im Glauben stärkte. Die Jünger wurden gewiss: Jesus lebt. Kurz vor seiner Himmelfahrt gibt Jesus ihnen dann eine entscheidende Anweisung: „Ihr sollt in Jerusalem bleiben und warten, bis ihr die Kraft empfangt, die vom Himmel gegeben wird.“
Dieser Moment ist grundlegend für die Jünger. Jesus weist sie darauf hin, dass die Verheißung des Vaters – der Heilige Geist – bald kommen wird. Die Jünger jedoch verstehen noch nicht, was das bedeutet, und fragen Jesus: „Herr, wirst du in dieser Zeit das Reich für Israel wiederherstellen?“ Ihre Frage zeigt, dass sie sich eine irdische Veränderung erhoffen, ein politisches Reich, das Gottes Herrschaft sichtbar macht. Doch Jesu Antwort geht über ihre Erwartungen hinaus: „Es steht euch nicht zu, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater bestimmt hat.“
Mit diesen Worten lenkt Jesus ihren Blick von einer unmittelbaren Erwartung auf das größere Bild. „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und meine Zeugen sein – in Jerusalem und bis ans Ende der Erde,“ sagt Jesus. Er offenbart ihnen eine Mission, die viel größer ist als die politische Veränderung, die sie erwartet haben. Sie sollen das Reich Gottes verkünden, eine Aufgabe, die die Welt verändern wird.
Nach diesen Worten wird Jesus vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben. Es ist ein eindrückliches Bild: Die Jünger sehen Jesus, ihren Meister, wie er von ihnen weg in den Himmel aufsteigt. Sicherlich ist es ein Moment voller Gefühle – Freude, Staunen, vielleicht auch Trauer.
Während die Jünger dem Himmel nachblicken, erscheinen zwei Engel und sagen: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch ging, wird auf dieselbe Weise wiederkommen.“ Auf diese Weise holen die Engel die Jünger sozusagen in die Realität zurück. Die Zeit des Schauens ist vorbei. Jetzt beginnt die Zeit des Wartens und Vorbereitens.
Wo stehen Sie in Ihrer Nachfolge? Gibt es Bereiche, in denen Sie eher passiv „nur zuschauen“, vielleicht darauf hoffen, dass Gott etwas in Ihrem Leben tut? Die Himmelfahrt Jesu ist kein Aufruf zum bloßen Warten, sondern zu einem lebendigen, aktiven Glauben. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Nach dem Ereignis der Himmelfahrt Jesu kehren die Jünger nach Jerusalem zurück und versammeln sich in einem Obergemach. Dort verbringen sie die kommenden Tage in Gemeinschaft und Gebet. Diese Zeit des Wartens ist für sie eine Zeit der Vorbereitung. Sie suchen Gottes Nähe und vertiefen ihre Gemeinschaft. Die Apostelgeschichte beschreibt diese Zeit mit dem Wort „einmütig“. Das bedeutet, dass sie vereint sind, dass sie mit einem Herzen und einer Seele auf Gottes Eingreifen warten.
Diese Zeit des Wartens der Jünger ist für uns ein bedeutendes Beispiel. Vielleicht geht es Ihnen auch so, dass Sie immer wieder Zeiten des Wartens erleben, in denen Sie keine schnellen Antworten auf Ihre Gebete bekommen. Für solche Zeiten geben Ihnen die Jünger Jesu ein nachahmenswertes Beispiel: das gemeinsame Gebet und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Die Jünger zeigen uns, dass das Warten keine passive Zeit sein muss, sondern ein aktives Warten sein kann – ein Warten, das unser Vertrauen stärkt und uns auf das vorbereitet, was Gott vorhat.
Vielleicht gibt es auch in Ihrem Leben eine Situation, in der Sie auf Gottes Eingreifen warten. Manchmal fühlt es sich an, als sei Gott fern, als hätte er sich zurückgezogen. Doch gerade in diesen Momenten lohnt es sich, sich im Gebet ihm zuzuwenden und ihm unsere Sehnsüchte und Zweifel anzuvertrauen. Diese Zeit des Wartens kann für Sie zu einer Zeit des Wachstums werden.
Als die Jünger in Jerusalem auf diese Weise auf Gottes Handeln warten, erwarten Sie die Erfüllung von Gottes Verheißung. Sie wissen, dass sie ohne die Kraft des Heiligen Geistes ihren Auftrag nicht erfüllen können, und so richten sie sich auf Gottes Handeln aus. Diese Haltung der Abhängigkeit von Gottes Kraft ist eine Lektion, die auch Sie für Ihr Leben übernehmen können.
Wenn Menschen in Zeiten des Wartens sind, neigen einige oft dazu, selbst aktiv zu werden und die Dinge voranzutreiben. Doch die Jünger zeigen uns, wie wichtig es ist, auf Gottes Eingreifen zu warten und sein Timing abzuwarten. Vielleicht gibt es auch in Ihrem Leben Situationen, in denen Sie ungeduldig werden oder versuchen, Dinge selbst zu steuern. Doch das Warten auf Gott ist eine Zeit der Vorbereitung. Sie formt Sie und gibt Ihnen die Möglichkeit, das Eingreifen Gottes zur rechten Zeit zu erleben.
Nun, was lernen wir von der Zeit des Wartens der Jünger Jesu?
An ihrem Beispiel wird deutlich, dass Warten nicht bedeutungslos ist. Es ist eine Phase, in der Gott in uns wirkt und uns formt. Die Jünger warten nicht einfach, sondern gestalten diese Zeit mit Gebet und Gemeinschaft. Es ist ein Warten voller lebendiger Erwartung.
Für Sie und mich bedeutet das: Wenn wir auf Gott warten, sollten wir uns immer wieder bewusst auf ihn ausrichten und unsere Beziehung zu ihm vertiefen. Diese Zeit des Wartens hilft uns, unsere Abhängigkeit von ihm zu erkennen und uns für das vorzubereiten, was er in unserem Leben bewirken möchte.
Warten ist eine Zeit der Hoffnung und des Vertrauens. Die Jünger Jesu vertrauten auf Gottes Verheißung und wurden durch den Heiligen Geist gestärkt, um Gottes Reich zu verkünden. Auch Sie dürfen in Zeiten des Wartens auf Gottes Führung und Kraft vertrauen. Darum bleiben Sie im Gebet und in der Gemeinschaft mit anderen Christen und sehen Sie mit Zuversicht auf das, was Gott für Sie bereithält. Ich wünsche Ihnen, dass Sie eine ähnliche Erfahrung wie die Jünger Jesu machen und dass in Zeiten Ihres Wartens Ihr Glaube gestärkt wird.
Autor: Pastor Stefan Schmidt
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