ERF Plus - Bibel heute

Christus, der Erste in Schöpfung und Auferweckung (1)


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Immer wieder fragen sich Menschen: „Wer ist Jesus?“. Verschiedene Religionen geben auf diese Frage verschiedene Antworten. Für den Islam ist Jesus ein Prophet, für einen Hindu kann Jesus eine der vielen Gottheiten sein. In Europa würde so mancher wohl antworten: „Jesus war ein sehr guter Mensch, den wir uns zum Vorbild nehmen können.“ Aber wer ist Jesus wirklich? Hier, im Kolosserbrief, Kapitel 1, finde ich eine Antwort. Paulus schreibt ein Loblied auf Jesus und zeigt mir, wer Jesus ist. Jesus ist das Ebenbild Gottes. In Jesus sehe ich, wer Gott ist. Und Jesus war schon immer da. Jesus ist nicht ein Geschöpf Gottes, sondern Gott der Vater, Jesus der Sohn und der Heilige Geist sind ewig und in gleicher Weise Gott. Da Jesus Gott ist, war er auch an der Schöpfung beteiligt. Durch Jesus wurde alles geschaffen und für ihn wurden alle Dinge geschaffen. Die Welt ist Jesu Eigentum. Wie tröstend ist es zu lesen, dass Jesus auch alle Herrscher und alle Mächte geschaffen hat. In einer Zeit, wo ich manchmal den Eindruck erhalten könnte, alles ist außer Rand und Band, ist es wichtig zu sehen: Jesus ist der Schöpfer. Er hat alles geschaffen und somit hat er auch alles unter Kontrolle. Jesus hat alles geschaffen, er ist aber auch der Anfang der neuen Schöpfung.

Es ist gerade erst eine Woche her, dass wir Ostern gefeiert haben. Ich habe gefeiert, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist. Er ist der Erste. Durch ihn, können auch die, die an ihn glauben, ewiges Leben haben. Es heißt hier im Text: „Dadurch, dass Christus am Kreuz sein Blut vergoss, hat Gott Frieden geschaffen.“ Jesus ist für uns am Kreuz gestorben und auferstanden. Er vergibt unsere Sünden, wenn wir ihn darum bitten. Somit können auch wir ewiges Leben bei Gott erhalten. Jesus ist der Erste, und deshalb können auch wir durch das, was er getan hat, in Ewigkeit leben. Die, die Jesus Christus nachfolgen, die durch das, was Jesus am Kreuz getan hat, zu Gottes Kindern geworden sind, bilden die Gemeinde Jesu. Paulus macht hier klar: Jesus, durch den es die Gemeinde gibt, ist Haupt der Gemeinde. Wenn die Gemeinde als ein Leib angesehen wird, dann ist Jesus also der Kopf. Um Jesus soll es in der Gemeinde gehen. Er soll der Mittelpunkt sein. Ich arbeite bei der Evangelischen Karmelmission. Wir berichten Muslimen weltweit von Jesus Christus. Dabei erlebe ich es immer wieder, dass Menschen fragen: „Wer ist Jesus?“ Viele erkennen, er ist nicht nur ein Prophet, sondern er ist Gottes Sohn, ja Gott selbst, durch den auch sie ewiges Leben erhalten können.

Ein Mitarbeiter der Ev. Karmelmission im Irak hat erlebt, wie ein Iraki erkannt hat, wer Jesus wirklich ist. Der Mitarbeiter berichtet: „Ich lernte Muhannad in einem berühmten Kaffeehaus von Bagdad kennen. Das Kaffeehaus liegt an einer Straße, die wegen der vielen Buchantiquariate bei den gebildeten Irakern sehr beliebt ist. Hier verteile ich einmal in der Woche den Wandkalender der Karmelmission mit Bibelversen und führe interessante Gespräche mit Menschen über Jesus. Muhannad saß nicht unweit von mir. Ich bemerkte Traurigkeit auf seinem Gesicht, näherte mich ihm und grüßte ihn mit den Worten: ‚Du siehst aus wie jemand, der Berge auf seinem Rücken trägt.‘ Er gab sich Mühe, zu lächeln und sagte: ‚So fühle ich mich in der Tat. Wie hast du das bemerkt?‘ So begann meine Bekanntschaft mit Muhannad. Er ist Mitte dreißig, stammt aus einer schiitischen Familie und arbeitet als Bauingenieur. Ich holte aus meiner Tasche einen Wandkalender und zeigte ihm den Vers für den Monat März: ‚Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch‘ (1. Petrus 5,7).

‚Bist du Christ?‘, fragte Muhannad. Ich bejahte. ‚Euch ist viel Unrecht passiert in diesem Land‘, sagte Muhannad. ‚Ich wundere mich, dass du in dieser Hölle gute Laune haben kannst.‘ Ich erklärte ihm, dass dieses Land, egal was wir hier erleben, unsere Heimat ist. Dann schlug ich mein Neues Testament auf und zeigte ihm, wo unsere Ruhe herkommt. ‚Wir können unsere Last und unseren Kummer nur durch Jesus loswerden‘, sagte ich. ‚Jesus Christus verspricht uns das mit den Worten: ‚Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht‘ (Matthäus 11,28-30). ‚Steht das wirklich so in eurem Evangelium?‘, fragte Muhannad verwundert. Im selben Augenblick klingelte sein Mobiltelefon. Auf dem Display sah ich einen Frauennamen. ‚Es ist meine Frau. Ich muss leider los‘, sagte er. ‚Gib mir bitte deine Telefonnummer!‘ Ich gab ihm meine Visitenkarte. Zwei Tage später rief mich Muhannad tatsächlich an. Er sagte: ‚Ihr Christen seid anständige, friedliche Menschen. Das Problem ist nur euer Glaube an Jesus als den Sohn Gottes und an das falsche Evangelium.‘

Später schenkte ich Muhannad eine Bibel und schlug ihm vor, den christlichen Glauben direkt aus der Bibel kennenzulernen. Er freute sich über das Geschenk. Wir lasen die Bibel zusammen und sprachen viel über den Glauben an Jesus. Am 6. Juli 2023 beteten wir zusammen und dankten dem Herrn, dass auch Muhannad an Ihn als seinen Heiland glauben darf. Was Muhannad so ergriff, war die Liebe Jesu zu allen Sündern. Römer 5,7-8 war das erste Bibelwort, das er auswendiglernte: ‚Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt er vielleicht sein Leben. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.‘“

Soweit die Schilderung des Mitarbeiters der Karmelmission im Irak. Muhannad hat erkannt, wer Jesus wirklich ist. Das brachte ihn im Irak in große Schwierigkeiten. Als Muhannad, nachdem er Christ geworden war, das erste Mal mit seiner Frau sprach, bat er sie zuzuhören, ohne sich sofort über seine Worte aufzuregen. Muhannad konnte gerade einen Satz aussprechen: „Ich glaube an den Sohn Gottes Jesus Christus.“ Seine Frau unterbrach ihn mit einem Wutanfall: „Es reicht. Ich will diese Ketzerei nicht hören. Wieviel haben die Christen dir bezahlt, dass du bereit warst, Allah zu verraten?“ Spät abends standen alle vier Brüder seiner Frau vor der Haustür. Muhannad machte die Tür auf und bat sie hereinzukommen. Einer der Brüder versetzte ihm einen derart heftigen Faustschlag, dass er das Bewusstsein verlor. Viele wollten ihn in der Folgezeit immer wieder, auch mit Gewalt, davon überzeugen, von Jesus abzulassen. Gott schenkt es aber, dass Muhannad treu an Jesus glauben kann.

In den Worten aus dem Kolosserbrief (1,15 ff.) erkenne ich, dass Jesus nicht nur ein guter Mensch oder ein Vorbild ist. Nein, er ist das Ebenbild Gottes. Durch Jesus erkenne ich, wer Gott ist. Jesus ist der, der die Erde geschaffen hat und er ist der Grund dafür, dass Menschen Kinder Gottes werden und ewiges Leben erhalten können.

Autor: Stefano Fehr

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