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Pünktlich zu Halloween macht sich Cosmic Latte auf den Weg in andere Dimensionen, durch Tunnel in Raum und Zeit und in andere Welten. Dabei landen wir (fast) in der Hölle und diskutieren unterwegs darüber, wie wissenschaftlich die Darstellungen von Wurmlöchern und Dimensionsportale in der Science Fiction sind. Und wie immer wenn es um Science Fiction geht, ist der Drehbuchautor Peter Koller zu Gast.
Wurmlöcher in der Science Fiction und die Wissenschaft dahinter
In den bisherigen Science-Fiction-Specials hat Eva mit Regisseur und Drehbuchautor Peter Koller bereits den Bau von Zeitmaschinen, den (möglichen) Erstkontakt mit Außerirdischen und auch den Weltuntergang in Film und Wissenschaft beleuchtet.
Was sind Wurmlöcher?
Der erste Ansatz für ein Wurmloch findet sich in einer Arbeit des österreichischen Physikers Ludwig Flamm von der Universität Wien aus dem Jahr 1916. Albert Einstein und Nathan Rosen beschrieben das Konzept 1935 genauer, weshalb Wurmlöcher in der Fachliteratur auch "Einstein-Rosen-Brücken" genannt werden.
Wenn wir durch ein Wurmloch reisen, könnten wir also (theoretisch) schneller als das Licht reisen, ohne ein Naturgesetz zu brechen. Denn interstellares Reisen ist, zumindest für uns Menschen, mit zwei großen Problemen verbunden:
Erstens sind die kosmischen Entfernungen in menschlichen Zeitmaßstäben nicht zu bewältigen. Die Sonne ist 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt (das entspricht 8 Lichtminuten oder einer "Astronomischen Einheit"), unser Nachbarstern Proxima Centauri ist bereits 4,2 Lichtjahre oder 39.900 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt, zum Zentrum der Milchstraße sind es schon 26.000 Lichtjahre und zu den Magellanschen Wolken 160.000 bzw. 210.000 Lichtjahre - und das ist nur unsere „galaktische Nachbarschaft“.
Um diese Entfernungen zu unseren Lebzeiten zu überwinden, müssten wir schneller als das Licht reisen - und genau hier liegt das Problem. Denn nach den Gesetzen der Physik kann nichts schneller sein als das Licht. Bei 299792,458 km/s ist die Grenze erreicht, Überlichtgeschwindigkeit ist nicht möglich.
Wurmlöcher wären eine praktische Lösung für diese Probleme, sind aber bisher rein theoretische, mathematische Gebilde. Sie existieren bisher nur als mathematische Lösungen der Relativitätstheorie und wurden noch nicht experimentell nachgewiesen.
Für große, passierbare Wurmlöcher, wie sie in Science-Fiction-Filmen verwendet werden, bräuchte man eine bizarre Materie mit negativer Energiedichte (sie müsste antigravitativ wirken), die es nicht gibt bzw. kennen wir keine Materie, die diese Eigenschaften besitzt.
Quantenverschränkte Wurmlöcher könnten das Problem der exotischen Materie lösen: Hier wird postuliert, dass Wurmlöcher (Einstein-Rosen-Brücken, ER) und quantenverschränkte Teilchenpaare (Einstein-Podolsky-Rosen-Paar, EPR) miteinander verbunden sind. Die ER-EPR-Vermutung von Juan Maldacena und Leonard Susskind benötigt keine exotische Materie mehr und würde auch das Informationsparadoxon der Schwarzen Löcher lösen. Wurmlöcher könnten demnach als kausale Verbindungen fungieren, durch die Informationen mittels Quantenverschränkung übertragen werden.
Trotz dieser theoretischen Grundlagen bleibt die Existenz stabiler, durchquerbarer Wurmlöcher spekulativ. Forscher wie Daniel R. Terno zeigen in aktuellen Studien, dass sphärisch-symmetrische Wurmlöcher die Quanten-Energie-Ungleichungen verletzen und daher in der semiklassischen Gravitation instabil sind.
Im Gegensatz zu den meisten Filmen sehen Wurmlöcher auch nicht wie ein Abfluss oder ein Loch aus, sondern sind kugelförmig und eher mit einer Seifenblase zu vergleichen. Der Film "Interstellar" zeigt das Wurmloch wissenschaftlich korrekt als kugelförmige Verzerrung im Raum.
Und: Die Kurzgeschichte von Stephen King mit der Teleportation, die Peter erwähnt, ist "The Jaunt".
Alle Filme die in dieser Folge erwähnt werden:
Links und weiterführende Informationen:
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Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an [email protected] oder schaut auf cosmiclatte.at.
Und sonst findet ihr uns hier:
Instagram Cosmic Latte |
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Cosmic Latte ist eine Space Monkey Produktion.
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Wurmlöcher in der Science Fiction und die Wissenschaft dahinter
In den bisherigen Science-Fiction-Specials hat Eva mit Regisseur und Drehbuchautor Peter Koller bereits den Bau von Zeitmaschinen, den (möglichen) Erstkontakt mit Außerirdischen und auch den Weltuntergang in Film und Wissenschaft beleuchtet.
Was sind Wurmlöcher?
Der erste Ansatz für ein Wurmloch findet sich in einer Arbeit des österreichischen Physikers Ludwig Flamm von der Universität Wien aus dem Jahr 1916. Albert Einstein und Nathan Rosen beschrieben das Konzept 1935 genauer, weshalb Wurmlöcher in der Fachliteratur auch "Einstein-Rosen-Brücken" genannt werden.
Wenn wir durch ein Wurmloch reisen, könnten wir also (theoretisch) schneller als das Licht reisen, ohne ein Naturgesetz zu brechen. Denn interstellares Reisen ist, zumindest für uns Menschen, mit zwei großen Problemen verbunden:
Erstens sind die kosmischen Entfernungen in menschlichen Zeitmaßstäben nicht zu bewältigen. Die Sonne ist 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt (das entspricht 8 Lichtminuten oder einer "Astronomischen Einheit"), unser Nachbarstern Proxima Centauri ist bereits 4,2 Lichtjahre oder 39.900 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt, zum Zentrum der Milchstraße sind es schon 26.000 Lichtjahre und zu den Magellanschen Wolken 160.000 bzw. 210.000 Lichtjahre - und das ist nur unsere „galaktische Nachbarschaft“.
Um diese Entfernungen zu unseren Lebzeiten zu überwinden, müssten wir schneller als das Licht reisen - und genau hier liegt das Problem. Denn nach den Gesetzen der Physik kann nichts schneller sein als das Licht. Bei 299792,458 km/s ist die Grenze erreicht, Überlichtgeschwindigkeit ist nicht möglich.
Wurmlöcher wären eine praktische Lösung für diese Probleme, sind aber bisher rein theoretische, mathematische Gebilde. Sie existieren bisher nur als mathematische Lösungen der Relativitätstheorie und wurden noch nicht experimentell nachgewiesen.
Für große, passierbare Wurmlöcher, wie sie in Science-Fiction-Filmen verwendet werden, bräuchte man eine bizarre Materie mit negativer Energiedichte (sie müsste antigravitativ wirken), die es nicht gibt bzw. kennen wir keine Materie, die diese Eigenschaften besitzt.
Quantenverschränkte Wurmlöcher könnten das Problem der exotischen Materie lösen: Hier wird postuliert, dass Wurmlöcher (Einstein-Rosen-Brücken, ER) und quantenverschränkte Teilchenpaare (Einstein-Podolsky-Rosen-Paar, EPR) miteinander verbunden sind. Die ER-EPR-Vermutung von Juan Maldacena und Leonard Susskind benötigt keine exotische Materie mehr und würde auch das Informationsparadoxon der Schwarzen Löcher lösen. Wurmlöcher könnten demnach als kausale Verbindungen fungieren, durch die Informationen mittels Quantenverschränkung übertragen werden.
Trotz dieser theoretischen Grundlagen bleibt die Existenz stabiler, durchquerbarer Wurmlöcher spekulativ. Forscher wie Daniel R. Terno zeigen in aktuellen Studien, dass sphärisch-symmetrische Wurmlöcher die Quanten-Energie-Ungleichungen verletzen und daher in der semiklassischen Gravitation instabil sind.
Im Gegensatz zu den meisten Filmen sehen Wurmlöcher auch nicht wie ein Abfluss oder ein Loch aus, sondern sind kugelförmig und eher mit einer Seifenblase zu vergleichen. Der Film "Interstellar" zeigt das Wurmloch wissenschaftlich korrekt als kugelförmige Verzerrung im Raum.
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