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In dieser Folge von Cosmic Latte gehen Eva und Elka zehn der hartnäckigsten Mythen rund um Astronomie, Weltraum und Raumfahrt auf den Grund - von der angeblich aus dem All sichtbaren Chinesischen Mauer bis zu schlaflosen Nächten bei Vollmond. Wir erklären, warum rote Sterne kühler sind als blaue, Sterne von der Erde aus funkeln und der Polarstern nicht genau nach Norden zeigt.
Einleitung
Wissenschaftsbarometer 2024
Wir beginnen mit einem Blick auf das Wissenschaftsbarometer 2024 der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Trotz stabilen Vertrauens in die Wissenschaft fühlen sich viele Österreicherinnen und Österreicher schlecht informiert. Das Interesse an wissenschaftlichen Themen ist leicht rückläufig - ein klarer Auftrag für eine bessere und inklusivere Wissenschaftskommunikation. Wissenschaftliche Bildung sollte nicht mit der Schule enden. Wir finden: Wissenschafts-Podcasts sollten mehr Aufmerksamkeit bekommen!
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse findet sich auf der Website der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: ÖAW-Wissenschaftsbarometer: 73% vertrauen Wissenschaft
Astronomische Mythen
Viele Mythen über Astronomie halten sich hartnäckig. Wir sehen uns bei den folgenden zehn Mythen an, was die Wissenschaft bzw. die Forschung dazu sagt, welche historische Zusammenhänge es gibt und welche Rolle psychologische Effekte wie der Confirmation Bias dabei spielen.
1. Man sieht die Chinesische Mauer aus dem Weltall
Ein klassischer Irrglaube: Die Chinesische Mauer ist zwar lang, aber zu schmal und farblich zu wenig kontrastreich, um sie mit bloßem Auge aus dem Weltall zu erkennen. Sichtbar sind hingegen Großstädte, Autobahnen, beleuchtete Flächen und künstliche Inseln wie "The Palm Jumeirah" in Dubai.
2. Im Weltall gibt es keine Schwerkraft
Falsch! Auch auf der ISS wirkt die Erdanziehung noch mit etwa 88% ihrer Kraft. Astronaut:innen schweben, weil sie sich in einem permanenten freien Fall befinden. Die Station kreist in konstanter Fallbewegung um die Erde – ein Effekt, den schon Newton mit seinem Gedankenexperiment der "Orbit-Kanone" erklärte.
3. Ohne Raumanzug explodiert man im All
Hollywood übertreibt: Im luftleeren Raum würde man nicht explodieren. Vielmehr entweicht der Sauerstoff aus der Lunge, was nach 10–15 Sekunden zur Bewusstlosigkeit führt. Die Körperflüssigkeiten beginnen zu sieden, da der Siedepunkt ohne Umgebungsdruck stark sinkt. Der Tod tritt nach etwa 80 Sekunden ein.
4. Schwarze Löcher sind kosmische Staubsauger
Schwarze Löcher ziehen nicht alles magisch an. Außerhalb ihres Ereignishorizonts wirken sie wie jedes andere gravitativ wirkende Objekt. Nur wer zu nahe kommt, hat keine Chance mehr zu entkommen. Viele Objekte können stabile Umlaufbahnen um Schwarze Löcher einnehmen.
5. Rote Sterne sind heißer als blaue
Hier spielt uns die Alltagserfahrung einen Streich: Rot glühende Kohle wirkt heiß, aber blaue Sterne sind tatsächlich viel heißer. Die Farbe eines Sterns hängt mit seiner Temperatur zusammen: Je kürzer die Wellenlänge (blau), desto mehr Energie wird abgestrahlt.
6. Sterne funkeln immer
Das Funkeln entsteht durch die Turbulenzen in der Erdatmosphäre. Außerhalb der Atmosphäre, etwa von der Mondoberfläche oder aus dem All, erscheinen Sterne als gleichmäßige Lichtpunkte. Planeten funkeln übrigens weniger, weil sie größer erscheinen und sich atmosphärische Verzerrungen mitteln.
7. Im Sommer ist die Erde näher an der Sonne
Tatsächlich ist der Abstand zur Sonne nicht der Grund für unsere Jahreszeiten. Entscheidend ist die Neigung der Erdachse um 23,5 Grad. Sie sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen je nach Jahreszeit unterschiedlich stark auf die Hemisphären treffen. Im europäischen Sommer ist die Erde sogar etwas weiter von der Sonne entfernt als im Winter.
8. Der Polarstern zeigt exakt nach Norden
Fast, aber nicht ganz. Der Polarstern Polaris liegt etwa 0,66 Grad vom wahren Himmelsnordpol entfernt. Damit beschreibt er eine kleine Kreisbewegung am Himmel. Aufgrund der Präzession der Erdachse ändert sich die Position des Himmelsnordpols langfristig – früher war ein anderer Stern die Referenz.
9. "Mercury in Retrograde" bringt Chaos
Ein populärer astrologischer Mythos: Wenn Merkur rückläufig erscheint, soll das Kommunikation und Technik stören. Tatsächlich handelt es sich um eine optische Illusion: Merkur überholt die Erde auf seiner Umlaufbahn, wodurch es aussieht, als würde er sich kurz rückwärts bewegen. Wissenschaftlich gibt es keine Hinweise auf einen Einfluss auf unseren Alltag. Die anhaltende Überzeugung ist ein Beispiel für den Confirmation Bias.
10. Der Mond beeinflusst unseren Schlaf, unsere Gesundheit oder Geburten
Von schlechterem Schlaf über mehr Geburten bis zu OP-Komplikationen bei Vollmond: Keine dieser Behauptungen hält wissenschaftlichen Studien stand. Die Effekte lassen sich meist durch selektive Wahrnehmung oder selbsterfüllende Prophezeiungen erklären. Tatsächliche Einflüsse hat der Mond vor allem auf große Wassermassen wie Ozeane – aber nicht auf Menschen.
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Falls ihr Fragen habt, dann schickt uns eine Mail an [email protected] oder schaut auf cosmiclatte.at.
Und sonst findet ihr uns hier:
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Cosmic Latte ist eine Space Monkey Produktion.
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In dieser Folge von Cosmic Latte gehen Eva und Elka zehn der hartnäckigsten Mythen rund um Astronomie, Weltraum und Raumfahrt auf den Grund - von der angeblich aus dem All sichtbaren Chinesischen Mauer bis zu schlaflosen Nächten bei Vollmond. Wir erklären, warum rote Sterne kühler sind als blaue, Sterne von der Erde aus funkeln und der Polarstern nicht genau nach Norden zeigt.
Einleitung
Wissenschaftsbarometer 2024
Wir beginnen mit einem Blick auf das Wissenschaftsbarometer 2024 der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Trotz stabilen Vertrauens in die Wissenschaft fühlen sich viele Österreicherinnen und Österreicher schlecht informiert. Das Interesse an wissenschaftlichen Themen ist leicht rückläufig - ein klarer Auftrag für eine bessere und inklusivere Wissenschaftskommunikation. Wissenschaftliche Bildung sollte nicht mit der Schule enden. Wir finden: Wissenschafts-Podcasts sollten mehr Aufmerksamkeit bekommen!
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse findet sich auf der Website der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: ÖAW-Wissenschaftsbarometer: 73% vertrauen Wissenschaft
Astronomische Mythen
Viele Mythen über Astronomie halten sich hartnäckig. Wir sehen uns bei den folgenden zehn Mythen an, was die Wissenschaft bzw. die Forschung dazu sagt, welche historische Zusammenhänge es gibt und welche Rolle psychologische Effekte wie der Confirmation Bias dabei spielen.
1. Man sieht die Chinesische Mauer aus dem Weltall
Ein klassischer Irrglaube: Die Chinesische Mauer ist zwar lang, aber zu schmal und farblich zu wenig kontrastreich, um sie mit bloßem Auge aus dem Weltall zu erkennen. Sichtbar sind hingegen Großstädte, Autobahnen, beleuchtete Flächen und künstliche Inseln wie "The Palm Jumeirah" in Dubai.
2. Im Weltall gibt es keine Schwerkraft
Falsch! Auch auf der ISS wirkt die Erdanziehung noch mit etwa 88% ihrer Kraft. Astronaut:innen schweben, weil sie sich in einem permanenten freien Fall befinden. Die Station kreist in konstanter Fallbewegung um die Erde – ein Effekt, den schon Newton mit seinem Gedankenexperiment der "Orbit-Kanone" erklärte.
3. Ohne Raumanzug explodiert man im All
Hollywood übertreibt: Im luftleeren Raum würde man nicht explodieren. Vielmehr entweicht der Sauerstoff aus der Lunge, was nach 10–15 Sekunden zur Bewusstlosigkeit führt. Die Körperflüssigkeiten beginnen zu sieden, da der Siedepunkt ohne Umgebungsdruck stark sinkt. Der Tod tritt nach etwa 80 Sekunden ein.
4. Schwarze Löcher sind kosmische Staubsauger
Schwarze Löcher ziehen nicht alles magisch an. Außerhalb ihres Ereignishorizonts wirken sie wie jedes andere gravitativ wirkende Objekt. Nur wer zu nahe kommt, hat keine Chance mehr zu entkommen. Viele Objekte können stabile Umlaufbahnen um Schwarze Löcher einnehmen.
5. Rote Sterne sind heißer als blaue
Hier spielt uns die Alltagserfahrung einen Streich: Rot glühende Kohle wirkt heiß, aber blaue Sterne sind tatsächlich viel heißer. Die Farbe eines Sterns hängt mit seiner Temperatur zusammen: Je kürzer die Wellenlänge (blau), desto mehr Energie wird abgestrahlt.
6. Sterne funkeln immer
Das Funkeln entsteht durch die Turbulenzen in der Erdatmosphäre. Außerhalb der Atmosphäre, etwa von der Mondoberfläche oder aus dem All, erscheinen Sterne als gleichmäßige Lichtpunkte. Planeten funkeln übrigens weniger, weil sie größer erscheinen und sich atmosphärische Verzerrungen mitteln.
7. Im Sommer ist die Erde näher an der Sonne
Tatsächlich ist der Abstand zur Sonne nicht der Grund für unsere Jahreszeiten. Entscheidend ist die Neigung der Erdachse um 23,5 Grad. Sie sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen je nach Jahreszeit unterschiedlich stark auf die Hemisphären treffen. Im europäischen Sommer ist die Erde sogar etwas weiter von der Sonne entfernt als im Winter.
8. Der Polarstern zeigt exakt nach Norden
Fast, aber nicht ganz. Der Polarstern Polaris liegt etwa 0,66 Grad vom wahren Himmelsnordpol entfernt. Damit beschreibt er eine kleine Kreisbewegung am Himmel. Aufgrund der Präzession der Erdachse ändert sich die Position des Himmelsnordpols langfristig – früher war ein anderer Stern die Referenz.
9. "Mercury in Retrograde" bringt Chaos
Ein populärer astrologischer Mythos: Wenn Merkur rückläufig erscheint, soll das Kommunikation und Technik stören. Tatsächlich handelt es sich um eine optische Illusion: Merkur überholt die Erde auf seiner Umlaufbahn, wodurch es aussieht, als würde er sich kurz rückwärts bewegen. Wissenschaftlich gibt es keine Hinweise auf einen Einfluss auf unseren Alltag. Die anhaltende Überzeugung ist ein Beispiel für den Confirmation Bias.
10. Der Mond beeinflusst unseren Schlaf, unsere Gesundheit oder Geburten
Von schlechterem Schlaf über mehr Geburten bis zu OP-Komplikationen bei Vollmond: Keine dieser Behauptungen hält wissenschaftlichen Studien stand. Die Effekte lassen sich meist durch selektive Wahrnehmung oder selbsterfüllende Prophezeiungen erklären. Tatsächliche Einflüsse hat der Mond vor allem auf große Wassermassen wie Ozeane – aber nicht auf Menschen.
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