Die Idee war eigentlich simpel. Und genial. Es gab den Marshallplan. Der sah vor, Westeuropa, vor allem aber das zentral gelegene Westdeutschland, eng an das politische und wirtschaftliche System der USA zu binden. Auch deshalb sollte durch die Lieferung von Lebensmitteln, Rohstoffen und Sachgütern die Ökonomie im Nachkriegsdeutschland kräftig angekurbelt werden. Die Lieferungen waren aber keine Geschenke. Was nun, wenn die Geldbeträge, die als Gegenwert für die Waren zu zahlen waren, nicht ins Ausland transferiert, sondern als Anleihen für Investitionen in Deutschland zur Verfügung gestellt würden? Die "Kreditanstalt für Wiederaufbau" war geboren, viereinhalb Monate nach der Einführung der DM im Juni 1948. Anfangs wurden die so genannten Gegenwertmittel von der KfW vor allem zur Finanzierung des Wohnungsbaus im kriegszerstörten Deutschland und zur Förderung von Existenzgründungen eingesetzt.Heute ist die KfW mit ihren Töchterbanken die drittgrößte Bank Deutschlands und agiert auch international. Gefördert wird der Tourismus in Georgien, der Online-Handel in Kenia oder der Naturschutz im Pendjari-Nationalpark in Benin. Immer wieder in ihrer 70jährigen Geschichte machte die Kreditanstalt für Wiederaufbau aber auch Negativschlagzeilen. Stichwort Lehman Brothers, 2008. Damals hatte die KfW "versehentlich" 320 Millionen Euro an die amerikanische Investmentbank überwiesen, obwohl die längst pleite war.