Deutsche Unternehmen bekommen derzeit „blaue Briefe“ von der US-Administration, mit denen sie aufgefordert werden, ihre Diversitäts- und Gleichstellungsstandards aufzugeben und etwa gruppenspezifische Förderprogramme einzustellen. Tun sie das nicht, ergeben sich daraus Beschränkungen der Geschäftsbeziehungen.
Das betrifft nicht nur Großkonzerne, sondern zum Beispiel auch Anwaltskanzleien oder Agenturen. Die meisten von ihnen werden, sofern sie ansonsten einen Teil ihres Umsatzes verlieren, der Aufforderung nachkommen, was erhebliche Rückschritte in Bezug auf Minderheitenrechte bedeutet. Auch auf diese Weise schwappen antidemokratische und antimenschenrechtliche politische Maßnahmen aus den USA nach Europa, das ohnehin eine Kulturrevolution von rechts zu verzeichnen hat. Kinnert und Welzer sprechen über die Folgen und über Gegenstrategien.