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„Nichts wie raus aus den Klamotten!“, so ist mein erster Gedanke, als ich auf den Hintereingang unseres Hauses zugehe. Die vergangenen Stunden habe ich damit zugebracht, die Jauchegrube unseres Bauernhofes zu leeren. Mit einer Pumpe habe ich die Jauche in einen Fasswagen gefördert und anschließend auf einen unserer Äcker ausgebracht. Bei solch einer Arbeit bleibt es nicht aus, dass man dreckig wird. Heute allerdings bin ich besonders dreckig. Es ist etwas schiefgelaufen, und so hat sich ein Teil der stinkend-braunen Brühe über meine Kleidung ergossen. Das ist nicht sehr angenehm, und außerdem ‚stinkt es zum Himmel‘. Also heißt es: schnell raus aus den Klamotten, gründlich duschen und frische Kleidung anziehen.
Was Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Kolossä schreibt, erinnert mich stark an diese Begebenheit aus meinem Leben. „…ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen und den neuen angezogen…“ Ihr seid raus aus den alten, stinkenden Klamotten und habt frische Kleidung angezogen.
Mit diesen Worten stellt Paulus mit Blick auf die Christen in der Stadt fest, dass in deren Leben eine grundlegende Veränderung stattgefunden hat. Wie bei einem Kleiderwechsel haben die Jesus-Nachfolger ihre alte Prägung und dazugehörige Verhaltensweisen abgelegt. Sie haben stattdessen „einen neuen Menschen angezogen“. Sie lassen sich jetzt von Jesus leiten und verändern.
Diese Veränderung betrifft alle Bereiche des Lebens. Paulus zeigt nun anhand dreier sehr augenscheinlicher Lebensbereiche, wie sich die Veränderung konkret auswirkt: im Umgang der Kolosser mit ihrer Sexualität, bei ihrer Einstellung zu Besitz und Geld sowie in ihrem Verhalten anderen Menschen gegenüber. Hierbei weist er insbesondere auf den Gebrauch des Mundwerkes hin.
Ich lade Sie ein, das gemeinsam mit mir näher anzuschauen.
Früher – schreibt Paulus – war eure Sexualität geprägt von „Unzucht, Unreinheit und schändlicher Leidenschaft“. So alt diese Begriffe sind, so hochaktuell ist ihre Bedeutung. Unzucht meint jede Form von Sexualität, die ohne Verantwortung und unkontrolliert ausgelebt wird. Ich habe Sex mit wem ich will und wann immer ich es will. Ich schlafe mit der Frau des Nachbarn, bestelle mir einen Playboy ins Hotelzimmer oder schaue immer wieder aufs Neue, wer für einen One-Night-Stand zu haben ist. Und wenn gerade niemand zur Verfügung steht, tut es zur Not auch ein Porno, den ich mir reinziehe. Das bedeutet aber im Grunde genommen: nicht ich kontrolliere meine Sexualität, sondern meine sexuellen Bedürfnisse kontrollieren mich. Sie haben mich fest im Griff. Für manche ist das die bittere Wahrheit in ihrem Leben.
Unreinheit beschreibt eine verdorbene Sexualität, die darauf abzielt, den Partner zu demütigen, zu quälen oder auf andere Weise herabzuwürdigen. Der oder die andere wird zum Objekt meiner Begierde und muss herhalten, um meine Bedürfnisse zu befriedigen. Dieses perverse Verhalten kann innerhalb, aber auch außerhalb einer Ehe an den Tag gelegt werden. Liebevoll aufeinander eingehen und vertrauensvolle Hingabe an den anderen sind nie dagewesen oder verlorengegangen.
Und auch die Leidenschaft, die wir heute, was die Sexualität angeht, oft positiv verstehen, ist hier ganz anders gemeint. Es geht darum, dass ein Mensch seiner sexuellen Begierde ungehemmt nachgeht. Der Kollege im Büro, das hübsche Mädchen aus der Nachbarschaft oder die Bedienung im Restaurant. Ich nehme mir einfach, was ich will. Übergriffiges Verhalten, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und Missbrauch sind leider bis heute nicht aus der Welt.
Egal, um welches sexuelle Fehlverhalten es nun geht: es ‚stinkt zum Himmel‘! Zum Glück habt ihr das hinter euch gelassen, schreibt Paulus den Christen in Kolossä. Belasst es bloß dabei!
Ähnlich sieht Paulus das auch beim Umgang mit Besitz und Geld. Die Jesus-Nachfolger in Kolossä haben „böse Begierde und die Habsucht“ abgelegt. Auch diese Veränderung ist bemerkenswert. „Die Triebfeder der meisten Menschen ist leider auch die Gier“ sagt ein ehemaliger Politiker in einem Interview. Und er ergänzt: „Mit Appellen wie ‚Seid anständig zueinander‘ kommen wir kaum weiter.“
Hier zeigt sich, dass Habsucht tatsächlich eine Sucht ist. So schnell wird man sie nicht los. Der Zwang, haben zu müssen, ist zu mächtig, als dass ich ihn einfach ablegen könnte. Er ist so stark, dass Menschen ihr ganzes Leben darauf verwenden – ja, es verschwenden – um ihm nachzugehen. Gerade deswegen ist die Veränderung bei den Christen in Kolossä so bemerkenswert. Jesus hat sie von Gier und Habsucht befreit. Als befreite Menschen verwenden sie nun ihre Macht, ihren Besitz für Dinge, die Jesus wichtig sind.
Als drittes kommt Paulus auf den Umgang mit anderen Menschen zu sprechen.
Auch hier braucht es einschneidende Veränderungen. „Nun aber legt ... das alles ab: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; belügt einander nicht …“. Paulus betritt den Raum des menschlichen Miteinanders. Zorn, Grimm und Bosheit beschreiben ein feindseliges, wütendes und boshaftes Verhalten. Der andere meint es nicht gut mit mir und ich nicht mit ihm. Die Atmosphäre zwischen uns ist vergiftet durch Misstrauen, Kränkung und Rechthaberei. Schnell wird da über andere geredet statt mit anderen. Ich lästere über andere ab, mache sie mit Worten fertig und lasse kein gutes Haar an ihnen. Ich zeige durch mein Verhalten und meine Bemerkungen, dass ich sie verachte und verurteile. Und wenn es meinem Vorteil dient, schrecke ich auch vor Lügen nicht zurück. Mein Gegenüber hat es nicht besser verdient.
All diese alten Verhaltensweisen – sei es im Bereich der Sexualität, der Einstellung zum Besitz oder dem Umgang mit anderen Menschen – stinken zum Himmel. Sie gleichen mit Jauche getränkter Kleidung.
„Legt das alles ab“, schreibt Paulus. Und nachdem ihr es abgelegt habt, belasst es dabei! Kommt nicht auf die Idee, das alte Verhalten wieder an den Tag zu legen. Vielmehr lasst euch jetzt von Jesus prägen und verändern.
Bei dieser Veränderung – schreibt Paulus zum Schluss dieses Abschnittes – spielt es keine Rolle, was euch in der Vergangenheit ausgemacht hat. Es ist egal, ob ihr „Juden oder Griechen seid, Sklave oder Freier.“ Ihr seid nicht länger an eure Prägung gebunden.
Das bedeutet heute: Es ist egal, ob ich gebildet bin oder ungebildet, ob ich religiös oder atheistisch erzogen wurde. Es ist unbedeutend, welcher Nationalität ich angehöre. Meine kulturelle oder gesellschaftliche Prägung ist genauso Geschichte wie meine gute oder missratene Erziehung. Es ist gleichgültig, ob ich ein eigenes Unternehmen habe oder einfache Arbeiterin bin. Das alles ist nicht entscheidend. Als Nachfolger oder Nachfolgerin von Jesus ist jetzt nur noch eins wichtig: dass Jesus mich prägt und mein Verhalten bestimmt.
Die alten Muster habt ihr hinter euch gelassen – sagt Paulus. Jetzt kommt das veränderte Leben durch Jesus.
Autor: Pastor Harald Köchling
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„Nichts wie raus aus den Klamotten!“, so ist mein erster Gedanke, als ich auf den Hintereingang unseres Hauses zugehe. Die vergangenen Stunden habe ich damit zugebracht, die Jauchegrube unseres Bauernhofes zu leeren. Mit einer Pumpe habe ich die Jauche in einen Fasswagen gefördert und anschließend auf einen unserer Äcker ausgebracht. Bei solch einer Arbeit bleibt es nicht aus, dass man dreckig wird. Heute allerdings bin ich besonders dreckig. Es ist etwas schiefgelaufen, und so hat sich ein Teil der stinkend-braunen Brühe über meine Kleidung ergossen. Das ist nicht sehr angenehm, und außerdem ‚stinkt es zum Himmel‘. Also heißt es: schnell raus aus den Klamotten, gründlich duschen und frische Kleidung anziehen.
Was Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Kolossä schreibt, erinnert mich stark an diese Begebenheit aus meinem Leben. „…ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen und den neuen angezogen…“ Ihr seid raus aus den alten, stinkenden Klamotten und habt frische Kleidung angezogen.
Mit diesen Worten stellt Paulus mit Blick auf die Christen in der Stadt fest, dass in deren Leben eine grundlegende Veränderung stattgefunden hat. Wie bei einem Kleiderwechsel haben die Jesus-Nachfolger ihre alte Prägung und dazugehörige Verhaltensweisen abgelegt. Sie haben stattdessen „einen neuen Menschen angezogen“. Sie lassen sich jetzt von Jesus leiten und verändern.
Diese Veränderung betrifft alle Bereiche des Lebens. Paulus zeigt nun anhand dreier sehr augenscheinlicher Lebensbereiche, wie sich die Veränderung konkret auswirkt: im Umgang der Kolosser mit ihrer Sexualität, bei ihrer Einstellung zu Besitz und Geld sowie in ihrem Verhalten anderen Menschen gegenüber. Hierbei weist er insbesondere auf den Gebrauch des Mundwerkes hin.
Ich lade Sie ein, das gemeinsam mit mir näher anzuschauen.
Früher – schreibt Paulus – war eure Sexualität geprägt von „Unzucht, Unreinheit und schändlicher Leidenschaft“. So alt diese Begriffe sind, so hochaktuell ist ihre Bedeutung. Unzucht meint jede Form von Sexualität, die ohne Verantwortung und unkontrolliert ausgelebt wird. Ich habe Sex mit wem ich will und wann immer ich es will. Ich schlafe mit der Frau des Nachbarn, bestelle mir einen Playboy ins Hotelzimmer oder schaue immer wieder aufs Neue, wer für einen One-Night-Stand zu haben ist. Und wenn gerade niemand zur Verfügung steht, tut es zur Not auch ein Porno, den ich mir reinziehe. Das bedeutet aber im Grunde genommen: nicht ich kontrolliere meine Sexualität, sondern meine sexuellen Bedürfnisse kontrollieren mich. Sie haben mich fest im Griff. Für manche ist das die bittere Wahrheit in ihrem Leben.
Unreinheit beschreibt eine verdorbene Sexualität, die darauf abzielt, den Partner zu demütigen, zu quälen oder auf andere Weise herabzuwürdigen. Der oder die andere wird zum Objekt meiner Begierde und muss herhalten, um meine Bedürfnisse zu befriedigen. Dieses perverse Verhalten kann innerhalb, aber auch außerhalb einer Ehe an den Tag gelegt werden. Liebevoll aufeinander eingehen und vertrauensvolle Hingabe an den anderen sind nie dagewesen oder verlorengegangen.
Und auch die Leidenschaft, die wir heute, was die Sexualität angeht, oft positiv verstehen, ist hier ganz anders gemeint. Es geht darum, dass ein Mensch seiner sexuellen Begierde ungehemmt nachgeht. Der Kollege im Büro, das hübsche Mädchen aus der Nachbarschaft oder die Bedienung im Restaurant. Ich nehme mir einfach, was ich will. Übergriffiges Verhalten, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und Missbrauch sind leider bis heute nicht aus der Welt.
Egal, um welches sexuelle Fehlverhalten es nun geht: es ‚stinkt zum Himmel‘! Zum Glück habt ihr das hinter euch gelassen, schreibt Paulus den Christen in Kolossä. Belasst es bloß dabei!
Ähnlich sieht Paulus das auch beim Umgang mit Besitz und Geld. Die Jesus-Nachfolger in Kolossä haben „böse Begierde und die Habsucht“ abgelegt. Auch diese Veränderung ist bemerkenswert. „Die Triebfeder der meisten Menschen ist leider auch die Gier“ sagt ein ehemaliger Politiker in einem Interview. Und er ergänzt: „Mit Appellen wie ‚Seid anständig zueinander‘ kommen wir kaum weiter.“
Hier zeigt sich, dass Habsucht tatsächlich eine Sucht ist. So schnell wird man sie nicht los. Der Zwang, haben zu müssen, ist zu mächtig, als dass ich ihn einfach ablegen könnte. Er ist so stark, dass Menschen ihr ganzes Leben darauf verwenden – ja, es verschwenden – um ihm nachzugehen. Gerade deswegen ist die Veränderung bei den Christen in Kolossä so bemerkenswert. Jesus hat sie von Gier und Habsucht befreit. Als befreite Menschen verwenden sie nun ihre Macht, ihren Besitz für Dinge, die Jesus wichtig sind.
Als drittes kommt Paulus auf den Umgang mit anderen Menschen zu sprechen.
Auch hier braucht es einschneidende Veränderungen. „Nun aber legt ... das alles ab: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; belügt einander nicht …“. Paulus betritt den Raum des menschlichen Miteinanders. Zorn, Grimm und Bosheit beschreiben ein feindseliges, wütendes und boshaftes Verhalten. Der andere meint es nicht gut mit mir und ich nicht mit ihm. Die Atmosphäre zwischen uns ist vergiftet durch Misstrauen, Kränkung und Rechthaberei. Schnell wird da über andere geredet statt mit anderen. Ich lästere über andere ab, mache sie mit Worten fertig und lasse kein gutes Haar an ihnen. Ich zeige durch mein Verhalten und meine Bemerkungen, dass ich sie verachte und verurteile. Und wenn es meinem Vorteil dient, schrecke ich auch vor Lügen nicht zurück. Mein Gegenüber hat es nicht besser verdient.
All diese alten Verhaltensweisen – sei es im Bereich der Sexualität, der Einstellung zum Besitz oder dem Umgang mit anderen Menschen – stinken zum Himmel. Sie gleichen mit Jauche getränkter Kleidung.
„Legt das alles ab“, schreibt Paulus. Und nachdem ihr es abgelegt habt, belasst es dabei! Kommt nicht auf die Idee, das alte Verhalten wieder an den Tag zu legen. Vielmehr lasst euch jetzt von Jesus prägen und verändern.
Bei dieser Veränderung – schreibt Paulus zum Schluss dieses Abschnittes – spielt es keine Rolle, was euch in der Vergangenheit ausgemacht hat. Es ist egal, ob ihr „Juden oder Griechen seid, Sklave oder Freier.“ Ihr seid nicht länger an eure Prägung gebunden.
Das bedeutet heute: Es ist egal, ob ich gebildet bin oder ungebildet, ob ich religiös oder atheistisch erzogen wurde. Es ist unbedeutend, welcher Nationalität ich angehöre. Meine kulturelle oder gesellschaftliche Prägung ist genauso Geschichte wie meine gute oder missratene Erziehung. Es ist gleichgültig, ob ich ein eigenes Unternehmen habe oder einfache Arbeiterin bin. Das alles ist nicht entscheidend. Als Nachfolger oder Nachfolgerin von Jesus ist jetzt nur noch eins wichtig: dass Jesus mich prägt und mein Verhalten bestimmt.
Die alten Muster habt ihr hinter euch gelassen – sagt Paulus. Jetzt kommt das veränderte Leben durch Jesus.
Autor: Pastor Harald Köchling
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