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Erinnern Sie sich an den Wahlkampf in Deutschland Anfang des Jahres? Da wurde mit wohlklingenden Worten um Stimmen geworben. Es wurden Versprechungen gemacht mit der Absicht, dafür gewählt zu werden und Sieger zu sein.
Ganz anders sieht es in unserem Bibelabschnitt aus. Er beginnt mit der Feststellung: „Ihr seid von Gott auserwählt.“ Ihr seid dazu erwählt, zu Gott zu gehören. Das gilt allen, die Gott vertrauen. Das gilt auch Ihnen und mir. Nicht wir müssen wählen und unsere Stimme abgeben. Gott hat es längst getan. Ja, hier ist sogar die Rede davon, von Gott geheiligt und geliebt zu sein. Welch ein Vorrecht! Welch eine Auszeichnung! Sie und ich – wir sind kein Irgendwer, kein Nobody, sondern wir sind geadelt. Wir dürfen uns zur Familie des Königs schlechthin zählen. Wir sind seine geliebten Kinder.
Gottes Ja zu uns ist die Grundlage unseres Lebens. Die Liebe Gottes zu Ihnen und zu mir ist sein Geschenk an uns. Wann haben Sie das letzte Mal ein Geschenk erhalten? Die Blumen sind sicher längst verwelkt, die Pralinen verzehrt, das T-Shirt passt nicht so richtig. Dieses Geschenk von Gott hat hingegen kein Verfallsdatum. Er schenkt uns seinen Heiligen Geist. Wir dürfen leben in und mit der Gegenwart des Herrn. Seine Liebe zu uns ist ewig gültig. Jesus lädt uns ein, königliche Garderobe zu tragen. So sind wir erkennbar als solche vom Königshaus.
Paulus stellt uns die Kollektion vor, die man in Gottes Königreich trägt. Als Gottes Kinder sollen wir bekleidet sein mit „herzlichem Erbarmen“. Dieses Wort hören wir in weltlichen Medien äußerst selten. Denn es kommt aus einer anderen Welt. Aus der königlichen, der himmlischen Welt Gottes. Es macht deutlich, dass ein Christ ein neuer Mensch geworden ist. Das geschieht in dem Moment, als ihm klar wird, dass Gott ihn meint mit seinem Ja. Wir dürfen Gottes Kind sein und ihn „Vater“ nennen.
Als natürliche Folge dieses neuen Verwandtschaftsverhältnisses ändert sich auch unsere Persönlichkeit. Als von Gott Geheiligte leben wir in der Heiligung. Weil Gott sich mit Erbarmen mir zuwendet, kann ich anderen gegenüber barmherzig sein. Dieses Erbarmen speist das Gegenüber nicht ab mit betulichen Worten, wie schlimm es dem anderen doch gehe und dass man Mitleid empfinde. Nein, wer herzliches Erbarmen hat, der weiß, dass er selbst vom Erbarmen lebt. Ich weiß mich umgeben von Gottes Fürsorge. Ich brauche sein Erbarmen. Und er erbarmt sich immer wieder über mich.
Genauso ist es mit der Güte. Weil ich erfahre, dass Gott gütig zu mir ist, kann ich anderen gütig begegnen. Da gilt nicht mehr das Recht des Stärkeren. Der durch Gott neu gemachte Mensch lebt nun mit anderen Kriterien als den so allgemeinhin üblichen. Da heißt es nicht mehr: „Wie du mir, so ich dir.“ Stattdessen gilt nun: „Wie er – Gott selbst – mir getan hat, so tue ich auch dir.“ Weil Gott mit mir nachsichtig und geduldig ist, kann ich es mit meinem Nächsten auch sein. Weil Gott mich mit seinem Reichtum füllt, kann ich diese Gaben fließen lassen und anderen weitergeben. Den ersten Schritt tut immer Gott. Wir Menschen brauchen nur zu reagieren auf sein Angebot der Liebe, indem wir uns von ihm lieben lassen und ihm vertrauen.
Paulus schreibt diesen Brief an die Gemeinde in Kolossä. Er könnte ihn genauso gut an unsere Gemeinden schreiben. Diese Erinnerung an den neuen, königlichen Stand ist so nötig. Geheiligte, neue Menschen sind wir eben nicht in makelloser, reiner Form. Immer wieder schleicht sich Altes ein. Es gibt verschiedene Ansichten, verschiedene Meinungen zu einem Thema, und schon ist der Streit da. Schnell geht es darum, Recht zu haben, es kann sogar um Macht gehen. Also mahnt Paulus, nicht zu streiten. Es menschelt auch in unseren Gemeinden. Obwohl es meist niemand will, verletzen wir uns gelegentlich gegenseitig. Ein unbedachtes Wort, eine vielsagende Missachtung, und schon ist die Beziehung zum anderen gestört. Königliches Benehmen sieht anders aus.
Paulus mahnt, einander zu vergeben, nichts dauernd vorzuhalten und nachzutragen. Vergeben zu können, ist eine der Königsdisziplinen für einen Christen. Wenn ich weiß, dass Gott mir vergeben und mir die Chance eines neuen Anfangs gegeben hat, werde ich selbst vergebungsbereit. Vergeben zu können und zu wollen, gehört unbedingt zu einem Leben mit Gott dazu.
Die Krönung all dieser königlichen Garderobe ist die Liebe. Mit dem Vorzeichen der Liebe wird die royale Garderobe komplett. Hier ist es wie bei den anderen von Paulus genannten Tugenden. Ich mache mir klar, selbst von Gott geliebt zu sein. Ich mache mir bewusst, dass Gott jeden liebt, der ihm vertraut. Unterschiedslos.
Niemand kann sich Gottes Liebe verdienen. Seine Liebe zum Menschen stellt keine Bedingungen. Sie ist in Gottes Wesen begründet, und dieses Wesen heißt Liebe. Woher wissen wir das? Gibt es dafür Beweise? Ja, die Augen des Glaubens erkennen im Geschehen am Kreuz den großen Liebesbeweis. Gott zeigte seine Liebe zu uns, als er seinen geliebten Sohn am Kreuz sterben ließ. Mehr geht nicht. Damit ermöglicht Gott uns die ewige Gemeinschaft mit ihm. Und schenkt so einen Frieden, der das Herz des Christen ausfüllt. Wer auf den Sohn Gottes vertraut und mit ihm sein Leben verbringen will, wird gesegnet und beschenkt mit einem Frieden, der nicht von dieser Welt ist, sondern hineinreicht in die himmlische Welt.
Nicht ohne Grund erinnert Paulus – als Reaktion auf diesen Frieden – an die Dankbarkeit. Wie oft vergesse ich sie! Andere Gedanken machen sich so breit. Aber ich will mir diese Ermahnung von Paulus heute selbst zu Herzen nehmen und Gott dafür danken, dass ich mein Leben mit ihm zusammen verbringen darf.
Dazu gehört, Zeit für ihn zu haben. Sein Wort zu lesen und zu hören sowohl allein als auch in der Gemeinde. So bleibt der Glaube lebendig. Er kann wachsen, und das Vertrauen auf Jesus wird gestärkt. So persönlich und ganz individuell es auch ist, Jesus in das Leben aufzunehmen, so wichtig ist im Laufe des Christenlebens doch die Gemeinschaft. Darum spricht Paulus von gegenseitiger Ermahnung, Ermutigung und gemeinsamen Liedern. Das Singen und der Austausch mit anderen über das mit Jesus Erlebte tut gut und ist eine stärkende Erfahrung.
Jesus immer wieder zu vertrauen, ist ein lebenslanger Prozess. Und es ist nötig, daran erinnert zu werden, so wie Paulus es in diesem Brief tut.
Seine Worte sind auch heute noch aktuell: „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“
Autor: Gundula Opitz
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Erinnern Sie sich an den Wahlkampf in Deutschland Anfang des Jahres? Da wurde mit wohlklingenden Worten um Stimmen geworben. Es wurden Versprechungen gemacht mit der Absicht, dafür gewählt zu werden und Sieger zu sein.
Ganz anders sieht es in unserem Bibelabschnitt aus. Er beginnt mit der Feststellung: „Ihr seid von Gott auserwählt.“ Ihr seid dazu erwählt, zu Gott zu gehören. Das gilt allen, die Gott vertrauen. Das gilt auch Ihnen und mir. Nicht wir müssen wählen und unsere Stimme abgeben. Gott hat es längst getan. Ja, hier ist sogar die Rede davon, von Gott geheiligt und geliebt zu sein. Welch ein Vorrecht! Welch eine Auszeichnung! Sie und ich – wir sind kein Irgendwer, kein Nobody, sondern wir sind geadelt. Wir dürfen uns zur Familie des Königs schlechthin zählen. Wir sind seine geliebten Kinder.
Gottes Ja zu uns ist die Grundlage unseres Lebens. Die Liebe Gottes zu Ihnen und zu mir ist sein Geschenk an uns. Wann haben Sie das letzte Mal ein Geschenk erhalten? Die Blumen sind sicher längst verwelkt, die Pralinen verzehrt, das T-Shirt passt nicht so richtig. Dieses Geschenk von Gott hat hingegen kein Verfallsdatum. Er schenkt uns seinen Heiligen Geist. Wir dürfen leben in und mit der Gegenwart des Herrn. Seine Liebe zu uns ist ewig gültig. Jesus lädt uns ein, königliche Garderobe zu tragen. So sind wir erkennbar als solche vom Königshaus.
Paulus stellt uns die Kollektion vor, die man in Gottes Königreich trägt. Als Gottes Kinder sollen wir bekleidet sein mit „herzlichem Erbarmen“. Dieses Wort hören wir in weltlichen Medien äußerst selten. Denn es kommt aus einer anderen Welt. Aus der königlichen, der himmlischen Welt Gottes. Es macht deutlich, dass ein Christ ein neuer Mensch geworden ist. Das geschieht in dem Moment, als ihm klar wird, dass Gott ihn meint mit seinem Ja. Wir dürfen Gottes Kind sein und ihn „Vater“ nennen.
Als natürliche Folge dieses neuen Verwandtschaftsverhältnisses ändert sich auch unsere Persönlichkeit. Als von Gott Geheiligte leben wir in der Heiligung. Weil Gott sich mit Erbarmen mir zuwendet, kann ich anderen gegenüber barmherzig sein. Dieses Erbarmen speist das Gegenüber nicht ab mit betulichen Worten, wie schlimm es dem anderen doch gehe und dass man Mitleid empfinde. Nein, wer herzliches Erbarmen hat, der weiß, dass er selbst vom Erbarmen lebt. Ich weiß mich umgeben von Gottes Fürsorge. Ich brauche sein Erbarmen. Und er erbarmt sich immer wieder über mich.
Genauso ist es mit der Güte. Weil ich erfahre, dass Gott gütig zu mir ist, kann ich anderen gütig begegnen. Da gilt nicht mehr das Recht des Stärkeren. Der durch Gott neu gemachte Mensch lebt nun mit anderen Kriterien als den so allgemeinhin üblichen. Da heißt es nicht mehr: „Wie du mir, so ich dir.“ Stattdessen gilt nun: „Wie er – Gott selbst – mir getan hat, so tue ich auch dir.“ Weil Gott mit mir nachsichtig und geduldig ist, kann ich es mit meinem Nächsten auch sein. Weil Gott mich mit seinem Reichtum füllt, kann ich diese Gaben fließen lassen und anderen weitergeben. Den ersten Schritt tut immer Gott. Wir Menschen brauchen nur zu reagieren auf sein Angebot der Liebe, indem wir uns von ihm lieben lassen und ihm vertrauen.
Paulus schreibt diesen Brief an die Gemeinde in Kolossä. Er könnte ihn genauso gut an unsere Gemeinden schreiben. Diese Erinnerung an den neuen, königlichen Stand ist so nötig. Geheiligte, neue Menschen sind wir eben nicht in makelloser, reiner Form. Immer wieder schleicht sich Altes ein. Es gibt verschiedene Ansichten, verschiedene Meinungen zu einem Thema, und schon ist der Streit da. Schnell geht es darum, Recht zu haben, es kann sogar um Macht gehen. Also mahnt Paulus, nicht zu streiten. Es menschelt auch in unseren Gemeinden. Obwohl es meist niemand will, verletzen wir uns gelegentlich gegenseitig. Ein unbedachtes Wort, eine vielsagende Missachtung, und schon ist die Beziehung zum anderen gestört. Königliches Benehmen sieht anders aus.
Paulus mahnt, einander zu vergeben, nichts dauernd vorzuhalten und nachzutragen. Vergeben zu können, ist eine der Königsdisziplinen für einen Christen. Wenn ich weiß, dass Gott mir vergeben und mir die Chance eines neuen Anfangs gegeben hat, werde ich selbst vergebungsbereit. Vergeben zu können und zu wollen, gehört unbedingt zu einem Leben mit Gott dazu.
Die Krönung all dieser königlichen Garderobe ist die Liebe. Mit dem Vorzeichen der Liebe wird die royale Garderobe komplett. Hier ist es wie bei den anderen von Paulus genannten Tugenden. Ich mache mir klar, selbst von Gott geliebt zu sein. Ich mache mir bewusst, dass Gott jeden liebt, der ihm vertraut. Unterschiedslos.
Niemand kann sich Gottes Liebe verdienen. Seine Liebe zum Menschen stellt keine Bedingungen. Sie ist in Gottes Wesen begründet, und dieses Wesen heißt Liebe. Woher wissen wir das? Gibt es dafür Beweise? Ja, die Augen des Glaubens erkennen im Geschehen am Kreuz den großen Liebesbeweis. Gott zeigte seine Liebe zu uns, als er seinen geliebten Sohn am Kreuz sterben ließ. Mehr geht nicht. Damit ermöglicht Gott uns die ewige Gemeinschaft mit ihm. Und schenkt so einen Frieden, der das Herz des Christen ausfüllt. Wer auf den Sohn Gottes vertraut und mit ihm sein Leben verbringen will, wird gesegnet und beschenkt mit einem Frieden, der nicht von dieser Welt ist, sondern hineinreicht in die himmlische Welt.
Nicht ohne Grund erinnert Paulus – als Reaktion auf diesen Frieden – an die Dankbarkeit. Wie oft vergesse ich sie! Andere Gedanken machen sich so breit. Aber ich will mir diese Ermahnung von Paulus heute selbst zu Herzen nehmen und Gott dafür danken, dass ich mein Leben mit ihm zusammen verbringen darf.
Dazu gehört, Zeit für ihn zu haben. Sein Wort zu lesen und zu hören sowohl allein als auch in der Gemeinde. So bleibt der Glaube lebendig. Er kann wachsen, und das Vertrauen auf Jesus wird gestärkt. So persönlich und ganz individuell es auch ist, Jesus in das Leben aufzunehmen, so wichtig ist im Laufe des Christenlebens doch die Gemeinschaft. Darum spricht Paulus von gegenseitiger Ermahnung, Ermutigung und gemeinsamen Liedern. Das Singen und der Austausch mit anderen über das mit Jesus Erlebte tut gut und ist eine stärkende Erfahrung.
Jesus immer wieder zu vertrauen, ist ein lebenslanger Prozess. Und es ist nötig, daran erinnert zu werden, so wie Paulus es in diesem Brief tut.
Seine Worte sind auch heute noch aktuell: „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“
Autor: Gundula Opitz
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