Dieser Aufstand war zum Scheitern verurteilt: 800 Kämpfer gegen die grausame Übermacht der SS. Und doch ist die bewaffnete Erhebung für die wenigen Überlebenden des Warschauer Ghettos ein wichtiges Symbol für den Widerstand gegen die unmenschliche Gewalt der Nazis. Über 1000 Ghettos richteten die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs in den von ihnen besetzten Gebieten ein. In der polnischen Hauptstadt Warschau lebte bis 1939 eine große jüdische Gemeinde, ein Drittel der Bevölkerung war jüdisch. Etwa 400.000 Menschen wurden vom deutschen Militärbefehlshaber in einem Stadtviertel zusammengepfercht, von der Außenwelt abgeschnitten, schikaniert, zur Zwangsarbeit gezwungen, sie wurden dem Hunger, Seuchen und der willkürlicher Gewalt der Besatzer überlassen. Eine makabre Vorstufe der Vernichtungslager, in die viele Bewohner später deportiert wurden. Hunderttausend Menschen starben allein im Warschauer Ghetto. Als Heinrich Himmler 1942 die "Umsiedlung" der restlichen Menschen befahl, womit die Auflösung des Ghettos und die Deportation in die verbliebenen Bewohner in die Vernichtungslager gemeint war, formierte sich verzweifelter Widerstand. Beinahe vier Wochen lang hielten die unterlegenen jüdischen Untergrundkämpfer durch, konnten einige Deportationen verhindern. Doch am 16. Mai schrieb SS-Brigadeführer einen Bericht: "Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr!"