"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt der Künstler Gunter Demnig. Mit seinen Stolpersteinen will er den Millionen von Menschen, die von den Nazis zu Nummern degradiert, vertrieben, verhaftet oder ermordet wurden, ihren Namen und damit die Erinnerung an sie zurückgeben. Den ersten Gedenkstein verlegte Gunter Demnig am 16. Dezember 1992 vor dem Rathaus in Köln. Mehr als 75. 000 der kleinen, goldschimmernden Steine liegen inzwischen vor Häusern, in denen Opfer der Nationalsozialisten wohnten: Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle. In Deutschland und in 29 weiteren Ländern. Auf den kleinen Gedenktafeln sind Inschriften angebracht, die meist die gleiche Überschrift tragen: "Hier wohnte". Finanziert werden die 120 Euro pro Stein über Patenschaften. Das "größte dezentrale Denkmal der Welt" erhält viel Unterstützung - aber es gibt auch Kritiker, die mit dieser Form des Gedenkens nichts anfangen können.