Die meisten Menschen am Berliner Hof hielten sie für die Spionin ihres Bruders und hatten große Angst vor ihr. Denn sie war scharfzüngig, schneidend im Tonfall, hinterhältig und arrogant. Das jedenfalls berichten viele zeitgenössische Quellen über Prinzessin Anna Amalia von Preußen, die jüngste Schwester von König Friedrich II."Am wohlsten ist ihr, wenn alles drunter und drüber geht", stöhnt Kammerherr Heinrich von Lehndorff. Auf Festen bei Hofe ließ sie es gerne gehörig krachen, sie war dem Glücksspiel verfallen und insbesondere der Musik Johann Sebastian Bachs. Anna Amalia komponierte sogar Regimentsmärsche, engagierte einen eigenen Musiktheorie-Lehrer, ließ sich Hausorgeln in ihre beiden Privathäuser einbauen und legte eine kostbare Musikaliensammlung an. Berühmt geworden ist die nach Lehndorff "schönste Frau der Welt" - Prinzessin Anna Amalia – jedoch durch ihre nicht restlos bewiesene Liebesbeziehung zum Freiherrn von der Trenck.