Wenn sie ihre Stimme erhob und zu singen begann, war es, als würde sich eine Naturgewalt Bahn brechen. Aretha Franklin, die "Queen of Soul", elektrisierte ihr Publikum, brachte manches Mal mit ihrer Darbietung auch Barack Obama zum Weinen, der sie während seiner Präsidentschaft mehrmals ins Weiße Haus einlud. Aretha Franklin, die gerne in Abendkleid und Pelzmantel sang, wuchs in einem Elternhaus auf, das voller Musik war. Doch sie musste von Kindesbeinen an auch schwere Schicksalsschläge aushalten: den frühen Tod der Mutter, den ihrer Schwester, gewalttätige Männer. Ihrer Strahlkraft als Künstlerin tat das keinen Abbruch. Wild, empört und ungebrochen klang ihre Stimme. Franklins größter Hit "Respect" aus dem Jahr 1967 wurde zur Hymne der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und zu der des Feminismus. Es heißt, Aretha Franklin habe Geschäftsleuten so sehr misstraut, dass sie sich jeden Auftritt in bar bezahlen ließ und die Geldscheine stets mit auf die Bühne nahm. Heute vor achtzig Jahren wurde die Sängerin und Pianistin in Memphis, Tennessee, geboren.