Er sah aus wie eine Mischung aus D'Artagnan und Don Quixote ? und ein bisschen beschreibt das auch die Stellung des US-Amerikaners Conlon Nancarrow in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Wie beim Musketier D'Artagnan waren Klugheit, Fantasie und Ausdauer seine Kennzeichen; aber Nancarrow war auch ein Fantast und Träumer wie Don Quixote, der zwei Drittel seines Lebens dem Ausstanzen von Lochkartenstreifen widmete, die dann von einem selbstspielenden "Player Piano" in aberwitzige schnelle und rhythmisch komplizierte Musik umgewandelt wurden. Erst in den 1980er Jahren hat der Komponist György Ligeti den Außenseiter wiederentdeckt, der am Spanischen Bürgerkrieg teilgenommen hatte und während der Kommunistenhatz in den USA nach Mexiko emigriert war. So war Nancarrow noch ein gewisser Altersruhm beschert.