"The one best way" - die eine bestmögliche Weise, etwas zu tun - Frank Gilbreth war überzeugt: Es gibt sie! Dank effektiver Bewegungsabläufe. Gilbreth hat die Rationalisierung in die Arbeitswelt gebracht – und auf manchmal kuriose Art auch in sein Privatleben... Die erste Erleuchtung im Hinblick auf rationalisierte Arbeit ereilt Frank Gilbreth auf dem Bau. Wenn man eine Mauer mit Ziegelsteinen errichtet, dann kann man es sich entweder unnötig schwer machen – sich nach jedem Stein aufs Neue bücken, den Mörtel an unpraktischer Stelle stehen haben, was auch immer – oder man kann die Tätigkeit in so wenige und so zielgenaue Bewegungen wie möglich aufsplitten. Gilbreth tut das, wird erfolgreicher Bauunternehmer – und macht schließlich die Rationalisierung von Arbeitsabläufen zu seinem Lebensthema. Bald ist es auch das seiner Frau, der Ingenieurin Lillian Gilbreth, mit der er zwölf Kinder bekommen wird. Und weil man schließlich auch das Privatleben rationalisieren kann, lassen die Eltern ihre Kinder immer mal wieder unterschiedlichste Arbeitsabläufe durchspielen, zu Forschungszwecken. Der muntere Familienfilm "Im Dutzend billiger" wird diesem Haus voller Versuchskaninchen ein Denkmal setzen. Aber geht es dabei letztlich nicht nur um kalten Profit? Die Gilbreths meinten: nein. Anders als Frederick Taylor, der Arbeitsabläufe unerbittlich mit der Stoppuhr analysierte, argumentierten sie stets, dass auch die Arbeiter von ihren Analysen profitierten: So würden effiziente Abläufe etwa für weniger Ermüdung und körperlichen Verschleiß sorgen. Frank Gilbreth selbst jedoch scheint sein turbulentes Arbeitsleben nicht uneingeschränkt gutgetan zu haben. Er starb ziemlich jung, mit 55 – an einem Herzinfarkt.