Michelangelo Merisi, nach dem Herkunftsort seiner Eltern kurz Caravaggio genannt, gilt als einer der bedeutendsten italienischen Maler des Frühbarocks. Schon zu Lebzeiten war er berühmt – und auch berüchtigt. Ein wüstes Leben wurde ihm nachgesagt, ein aufbrausender Charakter und sogar ein Mord wurde ihm vorgeworfen. Viele Legenden spinnen sich um Caravaggio, sogar die, dass er völlig unfähig war zu zeichnen oder etwas auf der Leinwand zu entwerfen, wenn er nicht ein lebendes Modell vor Augen hatte. Dabei überwältigten seine Malerei schon seine Zeitgenossen, er war Stadtgespräch in Rom, die Kunstmetropole seiner Zeit. Die Menschen drängten sich vor seinen Bildern, die realistischer waren als alles, was sie zuvor gesehen hatten. Revolutionär seine Licht und Schattenführung, die auch seine Malerkollegen verblüffte. Sie setzten alles daran herauszubekommen, wie Caravaggio diesen Lichteinfall konstruierte. Und so hatte er neben Bewunderern auch viele Neider, die ihm das Leben schwer machten, ihn vor Gericht zerrten, ihm Übles nachsagten. Bei einer Gruppenschlägerei mit Waffen verletzte er einen Gegner so schwer, dass dieser starb. Der Maler floh aus Rom, der Stadt seiner Träume, und hoffte auf Begnadigung und Rückkehr. Kurz bevor ihm diese gewährt wurde, starb er mit nur 38 Jahren.