Miloš Forman, im böhmischen Städtchen ?áslav geboren, hatte eine bittere Kindheit: Seine Eltern wurden als Widerstandskämpfer von den Nazis ermordet, so dass er bei verschiedenen Verwandten aufwuchs. "Als ich mit meinem Koffer von einer Familie zur nächsten zog, fand ich heraus, dass es im Leben oft hilft, wenn man keinen unnötigen Ärger macht", schrieb er einmal. "Ich kam dahinter, dass wütend zu sein und Krawall zu machen ein großer existenzieller Luxus ist, daher wuchs ich eher zu einem Diplomaten heran." Zugleich bewahrte er sich immer etwas Subversives und Unangepasstes. Seine ersten Filme, die er nach dem Besuch der Prager Filmhochschule drehte, stießen beim kommunistischen Regime auf wenig Begeisterung. Nach dem Einmarsch der Russen in Prag emigrierte Forman in die USA. Er brauchte nicht lange, um sich in Hollywood durchzusetzen: Sein Drama "Einer flog über das Kuckucksnest" wurde ein Kassenknüller und 1975 mit fünf Oscars ausgezeichnet. Noch erfolgreicher war "Amadeus", eine Theaterverfilmung, die Mozart als durchgeknallten Punk präsentiert und in atemberaubender Weise Musik und Film verbindet.