Er drehte nur 13 Spielfilme, und gilt doch als einer der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte. Stanley Kubrick war ein Perfektionist, der in teils jahrelangen Dreharbeiten mit Bildwelten, Erzählformen und Technik experimentierte. Kubrick entzog sich dem Hollywood-Business, lebte und arbeitete als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in seinem eigenen kreativen Universum. Mit jedem seiner Filme führte er Schauspielerinnen und Schauspieler, Filmcrews und Geldgeber in Grenzbereiche des Machbaren. Sein Vater war ein New Yorker Chirurg und stammte aus einer jüdischen Familie. Schon als Kind spielte Stanley Kubrick begeistert Schach, las exzessiv und fotografierte. Er arbeitete als Magazin-Fotograf in New York, und drehte ab 1951 drei innovative Dokumentarfilme. Seine ersten Spielfilme "Wege zum Ruhm" und "Spartacus" mit Kirk Douglas bedeuteten den Durchbruch. Danach galt er als Genie, das auch an den Kinokassen Erfolg hatte. Doch er verließ Hollywood, und schuf sich in England mit Familie, Freunden und Katzen ein abgeschiedenes Zuhause mit eigenen Filmstudios. Verheiratet war er mit Christiane Harlan, einer Nichte des NS-Propaganda-Regisseurs Veit Harlan. Stanley Kubrick widmete sich den existentiellen Themen des Menschen: Sehnsüchten und dunklen Trieben, Traum und Wirklichkeit, Vergänglichkeit und Transzendenz, Ordnung und Chaos. In jedem Genre schuf er Meisterwerke: den Science Fiction-Film "2001: Odyssee im Weltraum", für dessen Spezialeffekte er seinen einzigen Oscar bekam. Den Mystery-Horror Thriller "The Shining" mit Jack Nicholson, die Antikriegsfilme "Wege zum Ruhm" und "Full Metal Jacket", den Film Noir "The Killing", den Historienfilm "Barry Lyndon", die Komödie "Dr. Seltsam" mit Peter Sellers und die Gesellschafts-Dystopie "A Clockwork Orange". Außerdem die Literatur-Verfilmungen "Lolita" und "Eyes Wide Shut" mit Tom Cruise und Nicole Kidman. Legendär wurden auch seine unvollendeten, gigantischen Film-Projekte über Napoleon, das Holocaust-Filmprojekt "Aryan Papers" und "A.I.", den Steven Spielberg nach Kubricks Tod im Jahr 1999 verwirklichte.