Er machte die Schweden zu den Raufbolden der Ostsee: Axel Oxenstierna sorgte dafür, dass ein langer Krieg zum Dreißigjährigen Krieg wurde – die Verwüstung Mitteleuropas nahm Schwedens ewiger Kanzler zum Vorteil seines Landes in Kauf. 1630 zog Reichkanzler Axel Oxenstierna zog an der Seite seines Königs Gustav Adolf in den Krieg. Als der König in der Schlacht bei Lützen kurz darauf starb, befeuerte Oxenstierna stellvertretend für die minderjährige Thronfolgerin die Kämpfe. Am Ende konnte er für Schweden beträchtliche Gebietsgewinne im Deutschen Reich durchsetzen. 70 Jahre später war es mit der Großmachtstellung Schwedens vorbei. Russland unter Zar Peter übernahm die Vorherrschaft im Ostseeraum. Oxenstierna hatte noch eine Großmacht hinterlassen, deren Armee als nahezu unbesiegbar galt. Oxenstierna stammte aus altem schwedischen Adelsgeschlecht und studierte in Deutschland. Mit 28 Jahren wurde der gute Organisator bereits Schwedens Reichskanzler. Er befürwortete den Eintritt Schwedens in den Dreißigjährigen Krieg, um eine Dominanz des Kaisers im Ostseeraum zu verhindern. Oxenstierna verhinderte auch, dass der Krieg bereits nach knapp 20 Jahren ein Ende hätte finden können. Den Prager Frieden zwischen Kaiser und protestantischen Fürsten hintertrieb er. Oxenstierna war in seiner 40jährigen Amtszeit Modernisierungen gegenüber aufgeschlossen und gründete Gymnasien in Schweden. Er reformierte die Verwaltung und baute ein effektives Postsystem auf. Bis zu seinem Tod mit 71 Jahren lenkte er weitgehend die schwedischen Regierungsgeschäfte.