Viele erkennen die Bücher mit dem blauen "L" auf gelbem Grund sofort: Das ist ein Langenscheidt. Der Berliner Kaufmann Gustav Langenscheidt gilt als "Vater des Fernunterrichts" – heute vor 190 Jahren wurde er geboren. Die Firmengeschichte und die Berufung von Gustav Langenscheidt beginnt mit einer Reise quer durch die Nachbarländer Deutschlands, die er als junger Mann unternimmt. Langenscheidt will im Ausland mit den Menschen ins Gespräch kommen, scheitert aber an der Sprachbarriere. Zurück in Berlin tut er sich mit dem französischen Sprachlehrer Charles Toussaint zusammen, und entwickelt mit ihm eine Methode, mit der Fremdsprachen im Selbststudium zu Hause erlernt werden können. Der sehr musikalische Langenscheidt arbeitet für sein Sprachlernprogramm sogar eine Lautschrift aus, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts gilt. Seine Abonnenten bekommen die Unterrichtsmaterialien als Studienbriefe per Post zugeschickt. Da kein Verlag die Sammlung dieser Studienbriefe verlegen will, gründet der ehrgeizige Langenscheidt 1856 kurzerhand selbst einen. Mit großem Erfolg. Gustav Langenscheidt stirbt 1895 im Alter von 63 Jahren. Sein Verlag bleibt bis 2013 in Familienbesitz.