Mit Adolf Tegtmeier hat der Schauspieler Jürgen von Manger eine sympathische Kunstfigur erschaffen, die seit den 1960er Jahren als Stimme des Kohlenpotts gilt: "Man muss im Leben Mensch bleiben, alles andere ist Kokolores". Der Kumpel aus Gelsenkirchen trägt sein Herz auf der Zunge, verheddert sich in seinen eigenen Sätzen und lässt sich fröhlich über die großen und kleinen Dinge des Lebens aus. Schwarze Schirmmütze, Schnauzbart und ein breiter Ruhrpott-Slang sind sein Markenzeichen. Die Leute im Ruhrgebiet mögen ihn, denn Tegtmeier ist einer von ihnen. Dabei stammt Jürgen von Manger weder aus dem Ruhrgebiet noch aus der Arbeiterschicht. 1923 wird er in Koblenz als Sohn eines Staatsanwaltes geboren und kommt mit 10 Jahren nach Hagen. Im Krieg muss er an die Ostfront, danach wird er Schauspieler und steht in Hagen, Bochum und Gelsenkirchen auf der Bühne. Populär wird er als erster Ruhrgebiets-Kabarettist. Durch Serien wie "Tegtmeier klärt auf", "Mensch bleiben" und "Tegtmeiers Reisen" wird Jürgen von Manger zum Fernsehstar. Außerdem wirkt er in mehr als 20 Hörspielproduktionen mit. Nachdem ein Schlaganfall sein Sprachzentrum gelähmt hat, zieh er sich aus der Öffentlichkeit zurück. Am 15. März 1994 stirbt er im Alter von 71 Jahren in Herne – wo bis heute ein ihm zu Ehren "Tegtmeiers Erben" genannter Kabarettpreis für Bühnenoriginale vergeben wird.