Sein Nachname lautet Gysi, und er ist ein Meister des Wortes, kann komplexe Themen anschaulich erklären, ist ein Meister feiner Ironie und gut gedrechselter Sätze. Sein Vorname ist Klaus, geboren 1912 in Neukölln bei Berlin. Später, in der Sprache der Nazis, galt er als "Halbjude" und als Kommunist. Dennoch beschloss die KPD-Führung 1940, dass er aus Paris, wo er studierte und interniert war, nach Berlin gehen sollte – ein lebensgefährlicher Befehl. Später machte Klaus Gysi in der DDR Karriere: als Leiter des Aufbau-Verlages, als Kulturminister, Botschafter in Italien und Staatssekretär für Kirchenfragen. Gysi galt als linientreuer Funktionär in der DDR, der sich aber schon durch seine Eloquenz von der obersten Riege unterschied.