Nach der Gründung der Bundesrepublik habe das Land in den 1950er und 1960er Jahren ein einzigartiges, selbst erarbeitetes "Wirtschaftswunder" erlebt – dank Währungsreform, D-Mark und der "sozialen Marktwirtschaft". Vor allem aber dank des "Vaters" dieser Wirtschaftspolitik: Ludwig Erhard. So steht es in den meisten Schulbüchern – und so ist es auch im historischen Gedächtnis vieler Deutscher gespeichert: Zu Recht? Was ist dran an dieser Heldengeschichte? War Ludwig Erhard – Bundeswirtschaftsminister von 1949 bis 1963 und Bundeskanzler von 1963 bis 1966 – tatsächlich ein genialer Wirtschaftspolitiker? Oder profitierte er von den Entscheidungen anderer und einer günstigen historischen Situation? War er der "Vater der D-Mark?" Und war die Marktwirtschaft, für die er stand, tatsächlich so sozial? Es lohnt sich, all diesen Fragen nachzugehen.