Noch immer tragen Straßen in Deutschland seinen Namen, aber das Verhältnis der Deutschen zum Raketenpionier Wernher von Braun ist kompliziert. Für die einen ist er bis heute ein heldenhafter Visionär des Weltraums, für andere ein eiskalter Opportunist, der unter den Nazis Karriere machte. Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun wird 1912 in Wirsitz, im heutigen Polen, in eine Adelsfamilie hineingeboren. Er studiert Maschinenbau und tüftelt in seiner Freizeit an der Entwicklung von Raketen. Unter den Nationalsozialisten ist er maßgeblich an der Entwicklung der V2-Rakete beteiligt. Später treibt er das Weltraumprogramm der USA voran und bereitet den Weg zur ersten Mondlandung. Nach seinem Tod im Jahr 1977 bekommt das Heldenbild aber starke Risse, denn nach und nach wird aufgedeckt, dass Wernher von Braun nicht nur ein Mitläufer der Nazis war, sondern aktiv an deren Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein soll.