"Ohne uns wäre Marokko nie unabhängig geworden" erzählen noch heute die Berber im schroffen Rif-Gebirge im Norden Marokkos. Hier hat Abd el Karim gegen die spanischen Besatzer gekämpft. Er gilt bis heute als Nationalheld Marokkos. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Spanien und Frankreich das rohstoffreiche Marokko als Protektoratsgebiete unter sich aufgeteilt. 1921 führt Abd el Karim in Spanisch-Marokko mit den vereinigten Berberstämmen des Rif einen Guerillakrieg gegen die Spanier, bereitet ihnen eine spektakuläre Niederlage und ruft die "Rif-Republik" aus. Abd el Karims Ambitionen gelten aber auch den unter französischem Protektorat stehenden Regionen Marokkos, doch 1926 wird er von Frankreich gefangen genommen und auf die Insel Réunion verbannt. Es ist das Ende der kurzlebigen Rif-Republik. Bis heute gilt Abd el Karim in Marokko als Wegbereiter der Unabhängigkeit, auch wenn die erst drei Jahrzehnte später, 1956, erreicht wird. Abd el Karim kehrt nicht mehr in seine Heimat zurück. Er stirbt 1963 in Kairo.