Er organisierte die Oktoberrevolution in Russland, baute die Rote Armee auf und führte sie, gewann den Bürgerkrieg. Doch nach Lenins Tod besetzte Josef Stalin die wichtigsten Machtämter in der Sowjetunion und schaltete seinen Konkurrenten nach und nach aus – auch Leo Trotzki. Trotzki musste 1929 ins Exil. Zunächst ging er in die Türkei. Dann 1933 weiter nach Frankreich, wo er nicht nach Paris durfte, sondern nur nach Südfrankreich. Auch der französischen Regierung wurde der Flüchtling Trotzki langsam unangenehm – wegen des Drucks aus Moskau. Trotzki floh weiter nach Norwegen. Als er in Abwesenheit in den Moskauer Schauprozessen als vermeintlicher Drahtzieher eines Komplotts denunziert wurde, musste er weiterziehen – nach Mexiko. Der brillante Denker polemisierte und argumentierte unablässig gegen Stalin. 1940 gelang es einem eingeschleusten Agenten Stalins, den russischen Revolutionär mit einem Eispickel zu erschlagen. Trotzki, der im Bürgerkrieg jeden Antirevolutionär erbarmungslos verfolgt hatte, wurde selbst Opfer der Revolution und ihres Anführers. Sein Mörder Ramón Mercader wurde nach Verbüßung seiner Haftstrafe in Mexiko 1961 in der Sowjetunion mit einem Goldenen Stern ausgezeichnet – als "Held der Sowjetunion".