War es eine Hinrichtung? Hat der Staat, hat die Bundesrepublik Deutschland gezielt einen Menschen töten lassen? Jahrelang halten sich Gerüchte, erheben Kritiker Vorwürfe. Fest steht bis heute nur: Am 27. Juni 1993 sterben bei einem Anti-Terroreinsatz zwei Menschen auf dem Bahnhof von Bad Kleinen. Einer der beiden ist Michael Newrzella, ein Beamter der Spezialeinheit GSG9. Der andere ist ein mutmaßlicher Terrorist der Rote Armee Fraktion (RAF), Wolfgang Grams. Er stirbt damals durch einen Nahschuss in die Schläfe – und eben diese Art des Todes hat Fragen aufgeworfen, die bis heute nicht restlos aufgeklärt sind. Unumstritten nach 30 Jahren: Der Einsatz damals war stümperhaft geplant und von peinlichen Pannen überschattet. Später mussten zehn Spitzenbeamte und der Bundesinnenminister von ihren Ämtern zurücktreten.