Seekriege werden heutzutage wohl kaum mit Segelschiffen entschieden. Trotzdem wurde die "Gorch Fock" für über 100 Millionen Euro saniert. Sie ist ein geschichts- und symbolträchtiges Schiff. "Boben dat Leben steiht de Dod, aber boben den Dod steiht wedder dat Leben." 23. August 1958: Eine plattdeutsche Ansprache im Hamburger Hafen. Ein Mädchen tauft ein weißes Segelschiff auf den Namen ihres Onkels, des Schriftstellers Gorch Fock. "Über dem Leben steht der Tod, aber über dem Tod steht wieder das Leben." Die Bark mit ihren drei Masten soll Leben schützen, nicht nehmen, es ist das neue Schulschiff der Bundesmarine – ein Kriegsschiff ohne Waffen – wird die spätere Besatzung stolz sagen. Bald nach dem Stapellauf sticht die Gorch Fock zu ihrer ersten Ausbildungsfahrt in See. Sie wird in den Häfen der ganzen Welt mit Jubel empfangen. Tatsächlich nehmen die Menschen die Bark als Friedensbotschafterin in Weiß wahr. Und dann: Dunkle Einträge im Logbuch: Bei Unfällen kommen zwei Kadettinnen ums Leben. 2015 stellt die Werft schwere Schäden fest. Die Sanierungskosten explodieren auf 135 Millionen Euro. Ein Debakel. Dann die Entscheidung: Der Stolz der Marine soll weiterhin die Weltmeere befahren.