Dalida war ein Weltstar – auch weil sie auf französisch, arabisch, italienisch und deutsch sang, immer mit exotisch rollendem "R" und großer Leidenschaft. "Am Tag, als der Regen kam" wird in Deutschland einer der größten Erfolge ihrer fast 30-jährigen Karriere. Iolanda Cristina Gigliotti kommt 1933 in einem Vorort von Kairo zur Welt, wo ihr italienischer Vater als erster Geiger an der Oper arbeitet. Nach ihrer Wahl zur Miss Ägypten geht sie nach Paris um Schauspielerin zu werden, wie ihr Vorbild Rita Hayworth, und jobbt zunächst nur als Sängerin. Ihr Timbre und die Melancholie in ihrer Musik bringen ihr elf goldene und sechs Platin-Schallplatten ein. Sie wird zu einer Ikone der Leidenschaft und Königin der Jukebox. Doch mit dem Erfolg kommt auch das Drama: Nachdem sie 1967 mit ihrem damaligen Freund, dem Sänger Luigi Tenco, beim San Remo Musikfestival aufgetreten ist, erschießt sich Tenco im Hotel – aus Enttäuschung darüber, dass sie nicht ins Finale gekommen sind. Fassungslos unternimmt auch Dalida wenig später einen Selbstmordversuch, feiert aber schon im Oktober im Musichall Olympia ein Comeback ganz in weiß. Das ist der Beginn ihrer "Madonnen"-Phase, gefolgt von der "Disco-Queen", dem Broadway-Showstar und der Rückkehr zum Orient als von der Kritik gelobte Filmtragödin. Trotz weiterer Schicksalsschläge hört sie nie auf zu singen – bis sie am 3. Mai 1987 in ihrem Abschiedsbrief schreibt: "Das Leben ist mir unerträglich geworden. Vergebt mir!"