Andy Warhol starb zwei Mal. Das letzte Mal am 22. Februar 1987 – früh morgens an den Folgen einer Gallenoperation im New York Hospital. Davor am 3. Juni 1968. Nach einem Attentat war der Künstler klinisch tot. Durch eine fünfstündige Operation holten die Ärzte ihn ins Leben zurück. Andrew Warhola, wie der 1928 in Pittsburgh geborene Künstler wegen seiner russischen Wurzeln eigentlich hieß, ist der wohl bekannteste Kopf der Pop-Art. Nicht nur seine Arbeiten sind weltberühmt – auch Andy als Kunstfigur mit weiß silbriger Perücke und dunkler Sonnenbrille. Der New Yorker Kunstkritiker Blake Gopnik beschreibt Warhol wegen seiner innovativen Ideen als Leonardo des 20. Jahrhunderts. Warhols ikonische Porträts von Prominenten wie Marilyn Monroe, aber auch die Campbell‘s Suppendosen, Brillo-Boxen oder Cola-Flaschen sind Teil des kollektiven Gedächtnisses. Andy Warhol hat das Publikum zugleich fasziniert und polarisiert. Seine Kunst hat eine ganze Ära geprägt – sein Werk hat die Grenzen von Malerei, Skulptur, Film und Musik neu definiert. Und sein Lebensstil steht für eine diverse, quere Gegenkultur.