In den 1950er Jahren waren Goliath, Isabella und der "Leukoplastbomber" die beliebtesten Renner auf deutschen Straßen. Erfinder dieser Autos war der Ingenieur Carl Friedrich Wilhelm Borgward. Begonnen hatte er seine Karriere mit einem schlichten Dreirad - 1935 besaß er die modernste deutsche Autofabrik mit 12.000 Angestellten. In der Nazi-Zeit musste der Betrieb auf Kriegsproduktion umstellen, Borgward wurde NSDAP-Mitglied und Reichswirtschaftsführer. Dafür inhaftierten ihn die Amerikaner nach dem Krieg. Drei Jahre lang lebte Borgward im Exil. Bei seiner Rückkehr hatte der Autokonstrukteur 30 Millionen Mark Startkapital im Koffer und einige neue Modelle im Kopf, z.B. den als "Leukoplastbomber" bekannten Kleinwagen "Lloyd 300" und die elegante Limousine "Isabella". Sie wurden seine größten Erfolge. Doch zu viel Konkurrenz, zu große Modellvielfalt und zu wenig kaufmännisches Geschick des Chefs trieben die Firma Borgward 1961 in den Konkurs. 23.000 Menschen, vor allem in Bremen, verloren ihre Arbeit. Diese Niederlage verkraftete Carl Friedrich Wilhelm Borgward nicht: Als gebrochener Mann starb er am 28. Juli 1963 – heute vor 60 Jahren.