Stille! Schweigen! Gebet und Arbeit. Verständigung nur durch Zeichen und Zusammenkunft nur zur nächtlichen Stunde mit Gregorianischen Chorälen – so sind die Regeln des römisch-katholischen Kartäuserordens.Am Fuß der französischen Alpen liegt ein Ort namens "Entrée du désert," "Eintritt in die Wüste." Der Name ist Symbol. Er bezeichnet den Zugang ins Chartreusemassiv, in ein Gebiet, das "Einöde" hieß. Hier gründete vor über 930 Jahren der aus Köln stammende hochgebildete Patriziersohn Bruno aus der Familie Hardefust die erste Kartause, die dem Orden den Namen gab. Seit damals umgibt ihre Spiritualität ein Hauch des Geheimnisvollen. Viele Kartäuser gab es nie. Bis zur Französischen Revolution zählte die Ordensgemeinschaft noch etwa 2200 Mönche und Nonnen. Heute sind es europaweit nur noch rund 400 Mitglieder in 21 Klöstern.