Vom Türsteher zum Millionär – der amerikanische Traum, der Anfang des 20. Jahrhunderts viele Europäer nach Amerika führt, wird für ihn wahr: Al Capone. Auch bekannt als "Scarface", "Big Al" oder "Staatsfeind Nr. 1". Doch wer verbirgt sich hinter dem smarten Lächeln und den noblen Anzügen? Er gibt sich als Möbelverkäufer aus, arbeitet in einer Papierfabrik, in Bars und Bordellen bis er mit seiner eigenen Bande die Unterwelt von Chicago beherrscht. Prostitution, Glücksspiel, "Flüsterkneipen". Zu einer Zeit, in der die Herstellung und der Verkauf von Alkohol verboten sind, verdient sich der Sohn italienischer Einwanderer eine goldene Nase. Neben all seinen illegalen Geschäften, Drogenexzessen und Affären ist Al Capone ein fürsorglicher Vater und Familienmensch. Ein ausgezeichneter Tänzer und Koch. Während der Weltwirtschaftskrise speist er die Arbeitslosen in Suppenküchen und lässt sich als "Wohltäter der Nation" feiern. Seine Liebsten schirmt er von der Öffentlichkeit ab. Doch sein Doppelleben bleibt ihnen nicht verborgen – spätestens seit die Presse dem Ganoven auf den Fersen ist. Auf Capones Gehaltsliste stehen Juristen, Politiker und Polizisten. Mehr als 200 Morde sollen auf seine Kappe gehen. Doch für keinen einzigen wird er verurteilt. Zu Fall bringt "Big Al" schließlich Steuerhinterziehung. Die Haft im Hochsicherheitsgefängnis Alcatraz wird zur Tortur. Der Glaube an Gott und die Liebe zu seiner Frau Mae lassen ihn das überstehen. Gezeichnet von Demenz und Syphilis stirbt er schließlich im Alter von 48 Jahren im Kreise seiner Familie. Doch der Mythos Capone lebt weiter.