Er ist schon fast 80 Jahre alt, als er ins höchste Amt einer europäischen Großmacht gelangt: 1545 wird Francesco Doná zum Dogen von Venedig gewählt. Er beschert der von Kriegen gebeutelten Stadt eine Friedenszeit und lässt den prächtigen Dogenpalast ausbauen. Als Francesco Doná das Amt übernimmt, regieren und repräsentieren Dogen bereits seit über 700 Jahren die Seerepublik Venedig – ein außergewöhnlich langlebiges politisches System mit einer frühen Form der Machtbeschränkung und Gewaltenteilung. Dem Dogen stand ein Rat zur Seite, zudem wurde er nach einem komplizierten Prinzip gewählt, das gewährleisten sollte, dass keine der adeligen Familien Venedigs die Macht an sich reißen konnte. Francesco Doná gelang es, den Stadtstaat Venedig neutral zu halten, zwischen den beiden Großmächten Frankreich, dem Reich der Habsburger und dem Osmanischen Reich.