Die Adelsrepublik Polen-Litauen führt im 18. Jahrhundert weder Krieg mit Russland noch mit Österreich oder Preußen. Doch die Nachbarn nehmen sich, was sie wollen und fangen an, das Land unter sich aufzuteilen. Polen-Litauen wird das Opfer imperialer Selbstbedienungsmentalität. Das Hauptproblem des Unionsstaates Polen-Litauen war die Schwäche seiner eigenen Armee. Die drei benachbarten Großmächte sahen alle die Gelegenheit, Einfluss und Gebiete im schwachen Polen-Litauen gewinnen. Einen Krieg wollten sie vermeiden – und so einigten sich die Russland, Preußen und Österreich auf die erste Teilung. Sie setzten sich damit über das geltende Prinzip der Legitimität hinweg und raubten Teile des Landes der Polen und Litauer. Friedrich II. war der große Sieger. So bekam der Preußenkönig endlich die Landverbindung von Brandenburg nach Ostpreußen. Ein Trauma war geboren, das bis heute nachwirkt. Denn nach der zweiten und dritten Teilung existierte kein eigener polnischer Staat mehr. Da halfen auch keine Aufstände. Erst nach dem Ersten Weltkrieg gewann Polen seine Souveränität zurück – wenn auch nicht lange. Denn die Diktatoren Hitler und Stalin hatten andere Pläne.