Kaffee war nach dem Zweiten Weltkrieg in der BRD exorbitant teuer – wegen einer hohen Steuer. In Westdeutschland, nahe der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden, blühte der Kaffeeschmuggel. Heute vor 70 Jahren war damit Schluss... Als der Bundestag im Juli 1953 über die Kaffeesteuer beriet, brachte es ein Abgeordneter auf den Punkt: "Ich glaube, es gibt keinen im Haus, der nicht wünscht, dass der Kaffee wieder den gleichen Preis wie früher hat." Lukrativ für den Bund, aber mit der Folge, dass im Westen der Republik eine neue Branche entstand: der Kaffeeschmuggel. Männer und Frauen, gut organisiert, zum Teil in gepanzerten Fahrzeugen, fuhren in die Nachbarländer, um preiswerten Kaffee nach Deutschland zu holen. Die Grenzpolizei hatte alle Hände voll zu tun. Im Eifelort Schmidt gibt es seitdem eine Kirche mit dem Spitznamen St. Mokka, zerstört im Krieg, wieder aufgebaut von Schmugglergewinnen. Damit war 1953 Schluss, die Steuer wurde gesenkt.