20.000 Arbeiter hatten an der Bahnverbindung über den weit über tausend Meter hohen Brennerpass gearbeitet. Eine der wichtigsten Transitstrecken Europas wurde vor 155 Jahren eröffnet – aber die Zeitungen schrieben damals kaum etwas darüber… Lediglich acht Zeilen hatte die Zeitung "Bothe von Tirol" für die neue Brennerbahn übrig, die am 24. August 1867 zum ersten Mal mit Passagieren an Bord von Innsbruck nach Bozen dampfte. Es herrschte Hoftrauer wegen der Erschießung Maximilians von Mexiko, dem Bruder von Kaiser Franz Joseph I. Und so wurde das Meisterwerk der Ingenieurskunst, ausgeführt vom Stuttgarter Eisenbahnpioniers Carl von Etzel, ganz unspektakulär eingeweiht. Als Brennerbahn wird der Abschnitt von Bozen nach Verona bezeichnet. Drei Jahre lang hatten zehntausende Arbeiter den Weg für die Strecke gegraben und freigesprengt. Zunächst fuhr die Bahn mit gut zwölf Stundenkilometern über den Pass, sodass die Fahrtzeit für die Strecke Innsbruck–Bozen knapp sechs Stunden betrug – was immer noch drei Stunden schneller war als der Transport mit den damals üblichen Pferdefuhrwerken. Die Brennerbahn wurde zu einer der wichtigsten Eisenbahntransitstrecken Europas sowohl für den Güter- wie den Personenverkehr.