Der von Friedrich Merz angesichts des Haushaltsdefizits angekündigte "Herbst der Reformen" steht womöglich kurz bevor. Die Bundesregierung ringt um den Sozialstaat – und hier besonders erbittert um das Bürgergeld, das uns im letzten Jahr 47 Milliarden Euro gekostet hat. Merz plant, zukünftig mehrere Milliarden Euro einzusparen und das Bürgergeld durch eine "Neue Grundsicherung" abzulösen. Auch wenn Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas die Debatte über den unbezahlbaren Sozialstaat am Wochenende als "Bullshit" bezeichnete, zeigte sie sich doch kompromissbereit: Für das kommende Jahr plant Bas beim Bürgergeld eine Nullrunde. Die Regelsätze sollen das zweite Jahr in Folge nicht erhöht werden. Und das sei lediglich der erste Schritt in Richtung Reform, hieß es am Wochenende aus der Fraktion. Die geplante Reform setze auch auf härtere Sanktionen. Wir fragen unseren Kommentator, den Sprachwissenschaftler und Publizisten Anatol Stefanowitsch: Brauchen wir eine Bürgergeld-Reform?