Der amerikanische Präsident Dwight Eisenhower steckte in der Klemme. Sogar der Papst hatte sich für das Leben des Rosenbergs eingesetzt. Und es ging "mir selbst gegen den Strich, sogar eine Frau hinrichten zu lassen", wie er seinem Sohn beichtete. Und dennoch wurden Ethel und Julius Rosenberg am 19. Juni 1953 im New Yorker Staatsgefängnis Sing Sing auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Weder vorher noch nachher ist einer zivilen Person in den USA etwas Vergleichbares widerfahren. Die früher 50er. Die Zeit der politischen Paranoia, und der Vorwurf des FBI wog schwer: Verrat des Atombomben-Geheimnisses an die Sowjetunion. Ein unauffälliges Ehepaar, dass sich zum Kommunismus hingezogen fühlte. Das war schon verdächtig genug. Unstrittig war, dass Julius Rosenberg geheimes Material an sowjetische Agenten geliefert hatte, aber diese Papiere waren kaum von Belang. Ethel Rosenberg hatte mit der ganzen Sache nur so viel zu tun, dass sie ausgerechnet von ihrem Bruder David Greenglass als Mitwisserin und Spionin verleumdet wurde. Greenglass rettete durch diese Falschaussage seinen eigenen Kopf, denn er hatte tatsächlich für die Sowjets gearbeitet.