ERF Plus - Bibel heute

Die Nachwahl des zwölften Apostels


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Mich erstaunt es, wie wichtig die ersten Christen die Berufung in den Dienst für Jesus genommen haben! In Apostelgeschichte 1 erfahren wir von der Nachwahl des zwölften Apostels. Es handelt sich um eine Nachwahl in den Verkündigungsdienst; in den Zeugendienst für Jesus.

Als Jesus anfing zu wirken, hatte er zwölf Männer als seine Jünger berufen. Er nannte sie auch „Apostel“. Das heißt übersetzt: „Gesandte“. Die Zahl von zwölf Jüngern hatte Jesus nicht zufällig gewählt. Sie stand für die Gesamtheit der zwölf Stämme Israels. Und letztlich auch für die Gesamtheit aller Menschen weltweit. Zwölf Jünger, zwölf Apostel, hatte Jesus in den Dienst berufen. Sie sollten alles miterleben, was er sagte und tat. Und später sollten sie seine Zeugen sein in dieser Welt.

Judas aber, einer der zwölf Jünger, hatte Jesus schließlich verraten. Mit einem Kuss hatte er Jesus an die Feinde ausgeliefert. Die hatten Jesus gefangen genommen und ans Kreuz geschlagen. Dort war Jesus gestorben. Vor den Toren der Stadt Jerusalem. Noch am selben Tag hatte man ihn in ein Felsengrab gelegt. Alles schien vorbei zu sein. Doch am dritten Tag war das Grab leer! Denn Jesus war von den Toten auferstanden.

Er begegnete in jenen Tagen hunderten von Frauen und Männern. Sie alle konnten bezeugen: „Jesus lebt! Er ist wahrhaftig der Sohn Gottes. Zur Vergebung unserer Sünden ist er am Kreuz gestorben. Aus Liebe. Stellvertretend für uns. Und er ist am dritten Tag wieder auferstanden. So wie er es vorausgesagt hat. Er lebt und hat alle Macht im Himmel und auf Erden. Darum schenkt uns Jesus allein Vergebung, Frieden mit Gott und wahres Leben – in Zeit und Ewigkeit.“ Diese frohe Botschaft hatte sich seit Ostern, dem Tag der Auferstehung Jesu, immer weiter herumgesprochen.

Judas aber, der Verräter, hatte das nicht mehr mitbekommen. Er hatte sich das Leben genommen, als er sah, dass Jesus am Kreuz sterben musste. Seitdem gab es nur noch elf Apostel. Deshalb war die Nachwahl eines zwölften Apostels notwendig geworden. Damit die Vollzahl der zwölf Apostel wiederhergestellt würde.

Die Wahl des 12. Apostels

Unter den Aposteln kam die Frage auf: „Wer soll es werden? Wer soll mit uns Jesus Christus verkündigen? Seinen Tod und seine Auferstehung! Wer soll mit uns Zeuge sein für das, was Gott gewirkt hat?!“ Gesucht wurde also der zwölfte Apostel. Der, der von Gott berufen und in den Zeugendienst gesandt sein sollte.

Zwei Männer werden aufgestellt. Zwei, die die ganze Zeit mit dabei gewesen waren. Die alles miterlebt haben, was Jesus gesagt und getan hat. Zum einen ist das Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und zum anderen Matthias. Die beiden werden jetzt allerdings nicht nach ihren Vorzügen befragt. Sondern alle fangen an zu beten. Jesus selbst soll entscheiden, wen er als zwölften Apostel beruft. Die Menschen beten: „Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwählt hast von diesen beiden, damit er diesen Dienst und das Apostelamt empfange.“

Dann wird das Los geworfen. Im Vertrauen darauf, dass es Gottes Wahl ist, auf wen das Los fällt. „Und das Los fiel auf Matthias; und er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln“, heißt es dann in Vers 26.

Wenn ich diesen Bericht in der Apostelgeschichte lese, dann erstaunt es mich, wie wichtig die ersten Christen die Berufung in den Dienst für Jesus genommen haben! Nicht jeder konnte einfach so in diesen Dienst treten. Zeuge für Jesus, Zeuge für sein Kreuz und seine Auferstehung sein: Dafür bedurfte es einer tiefen Anbindung des eigenen Lebens an das Leben von Jesus. Da musste das Herz geprüft sein – von Gott selbst.

Gefragt waren Menschen, die bereit waren, die beste und wichtigste Botschaft zu verkündigen, die es in der Welt gibt. Auch dann, wenn es Widerspruch gibt. Wenn Menschen diese Botschaft als lächerlich abtun. Oder wenn gar Verfolgung droht.

Gefragt waren Menschen, die Zeugen für Jesus sein wollten, weil sie im Glauben wussten: Er ist der Sohn Gottes. Er allein schenkt Vergebung von Sünden und Frieden mit Gott. Er allein macht das Leben wirklich reich. Und Jesus allein öffnet dann auch einmal die Tür zum ewigen Leben.

Zeugendienst für Jesus

Wie wichtig haben die ersten Christen die Berufung in den Dienst als Apostel genommen! Die Berufung in den Zeugendienst für Jesus.

Und dann schaue ich auf unsere heutige Zeit. Und ich denke: Genauso wichtig wie es damals war, ist es auch heute: Jesus sucht Menschen, die tief in ihm und in seinem Wort verwurzelt sind. Die von ganzem Herzen an ihn glauben, wie die Heilige Schrift es sagt. Die davon überzeugt sind, dass er der Sohn Gottes ist. Der gekreuzigte und auferstandene Herr. Der gute Hirte. Der Heiland. Der Retter.

Jesus sucht auch heute Menschen, die in dieser rechten Weise an ihn glauben. Die seine Vergebung angenommen und ihn zum Herrn ihres Lebens gemacht haben. Und die sich dann von ihm berufen und senden lassen! Die seine Botschaft in diese Welt tragen. In diese Welt, die auch heute so oft nichts von Jesus wissen will. In diese Welt, die sich von Gottes Geboten und seinem Wort so oft abwendet. Die seine Zeugen belächelt, für verrückt erklärt – oder gar verfolgt, wie es in vielen Ländern der Erde geschieht.

Ein Blick in die Bibel und auch in die Kirchengeschichte lässt mich darüber staunen, welch unterschiedliche Menschen Gott im Laufe der Zeit zum Dienst berufen hat. Die er ausgesandt hat, um seinen Namen unter den Menschen bekannt zu machen.

Und so liegt bis heute ein Segen darauf, wenn Jesus selbst Menschen beruft, begabt und aussendet. Christenmenschen, die nicht sich selbst verkündigen oder irgendeine Ideologie. Sondern die den Namen Jesus bekannt machen. Dort, wo sie von ihm hingestellt worden sind. Die in Treue verkündigen, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist; der gekreuzigte und auferstandene Herr. Damit noch viele Menschen es hören: Bei Jesus gibt es Vergebung, bei ihm gibt es Frieden mit Gott und Leben in Zeit und Ewigkeit.

Die, die Jesus selbst beruft und aussendet, denen steht er auch zur Seite und schenkt ihnen immer wieder neue Kraft. Das haben vor 2000 Jahren die zwölf Apostel erfahren. Und diese Erfahrung wünsche ich auch allen, die heute als Berufene im Dienst für Jesus stehen; sei es hauptamtlich oder ehrenamtlich.

Autor: Michael Klaus

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