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„Das war ein Höhepunkt unserer Fahrt!“ Davon waren die Teilnehmer unserer Reisegruppe überzeugt. Während unserer Rundreise durch Israel waren wir ganz in den Süden des Landes gefahren, nach Eilat am Roten Meer.
Auf der Rückreise machten wir einen Abstecher in den Timna-Park. Dort in der Wüstengegend sahen wir uns den Nachbau der Stiftshütte an. Nach den Anweisungen, wie Mose sie den Israeliten gegeben hatte, war dieses große Zelt nachgebaut worden mit einem heiligen Raum in der Mitte, in dem die Bundeslade stand. In diesem Kasten befanden sich die beiden Tafeln mit den 10 Geboten, ein Zeichen des Bundes Gottes mit seinem Volk. Die Stiftshütte war gewissermaßen die Wohnung Gottes. Hier war man Gott am nächsten. Doch nur mit Respekt und Ehrfurcht durfte man sich diesem Heiligtum nähern.
Stephanus erinnert in seiner Rede daran. Er steht als Angeklagter vor dem Hohen Rat in Jerusalem, dem höchsten Gericht Israels. Ihm wird vorgeworfen, ein Aufrührer zu sein. Er habe dazu aufgerufen, den Tempel, das große, schöne Heiligtum in Jerusalem, zu missachten. Ja, er habe im Sinn, die guten Ordnungen, wie Mose sie gegeben hat, umzustoßen. Er gehöre zu denen, die sagten, dass Jesus kommt und den Tempel zerstören wird und damit auch die Ordnungen im Land, die Gott doch durch Mose dem Volk gegeben hat. So behaupten Zeugen, die gegen ihn aussagen. Lukas weist in seinem Bericht in der Apostelgeschichte darauf hin, dass es sich um falsche Zeugen handelt, die einfach ihre Behauptungen in den Raum stellen, um Stephanus und wohl auch überhaupt den Christen zu schaden.
So soll Stephanus sich vor Gericht verantworten. Er hält eine lange Rede, erinnert an Gottes Geschichte mit seinem Volk von Abraham an. Vor allem das Wirken von Mose schildert Stephanus vor Gericht. Das werden die hohen Herren alles wohl gewusst haben, aber Stephanus führt ihnen vor Augen, dass sie es sind, die Gottes gute Ordnungen verlassen haben.
Er erinnert an die Stiftshütte, die nach den Anweisungen des Mose gebaut worden war und auch mit in das von Gott zugesagte Land kam. Den Israeliten war klar: Hier, wo die Stiftshütte steht, hier ist unser Gott. Wir haben Gott in unserer Mitte.
Später, unter dem König Salomo, wurde der prächtige Tempel in Jerusalem errichtet. Auch daran erinnert Stephanus, an dieses imposante Bauwerk mit dem Allerheiligsten, ein Ort, an dem Gott angebetet und ihm geopfert wurde, wirklich ein imposanter Bau.
Doch dann fährt Stephanus mit einem großen Aber fort: „Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind.“ Er, der Herr der Welt und Schöpfer allen Lebens, lässt sich nicht in ein Gebäude einsperren, und sei es noch so groß und gewaltig. Nein, die ganze Erde ist nicht mehr als ein Schemel für ihn, den großen Gott.
Stephanus wendet sich direkt an die Herren im Hohen Rat, angesehene Männer und einflussreich in Jerusalem: „Ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren“, so redet er seine Ankläger jetzt an – ganz schön mutig. Aber er macht seinen Anklägern deutlich: „Ihr hört nicht zu! Ihr achtet nicht darauf, was Gott euch durch seinen Geist sagen will. Ihr seht auf eure Traditionen und wollt vor allem eure Macht festigen. Ihr wollt, dass alles so bleibt. Aber denkt daran, jetzt hat sich Entscheidendes verändert.“ Den Namen von Jesus erwähnt Stephanus hier nicht, jedenfalls schreibt Lukas nichts davon. Aber Stephanus deutet auf Jesus hin, wenn er von dem Gerechten spricht, dessen Kommen die Propheten damals schon vorhergesagt haben. Aber wie deren Zeitgenossen damals nicht auf Gottes Boten gehört haben, so ist es jetzt auch.
„Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln“, so sagt Stephanus und sagt damit, dass die Gebote und die Gesetze, die Mose ihnen gegeben hat, letztlich von Engeln Gottes, also von Boten Gottes, gegeben wurden. „Doch,“ so hält Stephanus dem Hohen Rat vor: „Ihr habt’s nicht gehalten. Ihr haltet euch ja selbst nicht an das, was Gott euch doch selbst gesagt hat.“
Zusammengefasst hält Stephanus ihnen vor: „Ihr haltet euch für Gottes Volk, doch in Wirklichkeit seid ihr Gottes Feinde geworden.“
Das sind schon wirklich harte Anklagen. Wer lässt sich so etwas bieten? Wie gehen die Männer des Hohen Rates damit um? Darum geht es im nächsten Abschnitt von Apostelgeschichte, Kapitel 7, Morgen in der Sendung „Bibel heute“. Sie können die Fortsetzung auch nachlesen in der Bibel: Apostelgeschichte 7,54 ff). Jetzt nur so viel: Für Stephanus ging das Ganze nicht gut aus. Er musste sein mutiges Auftreten mit dem Leben bezahlen und wurde zum ersten christlichen Märtyrer.
Übrigens: Als wir bei unserer Fahrt durch Israel bei der Stifthütte ankamen, empfing uns eine jüdische Christin. Sie hat uns alles erklärt, wie es damals in der Stiftshütte und um die Stiftshütte herum zuging, so auch die Opfer, die nach dem Gesetz des Mose darzubringen waren. Doch dann wies sie uns darauf hin: Als Christen brauchen wir unserem Gott keine Opfer mehr zu bringen. Jesus ist für uns das Opferlamm geworden. Er gab sein Leben als Opfer für uns, für unsere Schuld, die wir vor Gott haben.
Und die Gebote in der Bundeslade? Sie gelten auch für uns als Zeichen des Bundes Gottes mit seinem erweiterten Volk. Gott will, dass wir anhand der Gebote einen guten Weg gehen. Er möchte so gerne, dass wir an ihn glauben und ihm vertrauen und mit seiner Macht und seiner Stärke rechnen.
Durch seinen Geist ist Gott, ist Jesus, der Sohn Gottes, bei uns, wo wir uns auch befinden. Er ist nicht an besondere Orte gebunden. Sicher können Gotteshäuser wie auch Kirchen besondere Orte sein, an denen wir Gottes Nähe besonders spüren. Aber Gott ist da, ganz nahe bei uns, bei Ihnen und bei mir. Wie gut!
Autor: Pastor Bernhard Berends
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„Das war ein Höhepunkt unserer Fahrt!“ Davon waren die Teilnehmer unserer Reisegruppe überzeugt. Während unserer Rundreise durch Israel waren wir ganz in den Süden des Landes gefahren, nach Eilat am Roten Meer.
Auf der Rückreise machten wir einen Abstecher in den Timna-Park. Dort in der Wüstengegend sahen wir uns den Nachbau der Stiftshütte an. Nach den Anweisungen, wie Mose sie den Israeliten gegeben hatte, war dieses große Zelt nachgebaut worden mit einem heiligen Raum in der Mitte, in dem die Bundeslade stand. In diesem Kasten befanden sich die beiden Tafeln mit den 10 Geboten, ein Zeichen des Bundes Gottes mit seinem Volk. Die Stiftshütte war gewissermaßen die Wohnung Gottes. Hier war man Gott am nächsten. Doch nur mit Respekt und Ehrfurcht durfte man sich diesem Heiligtum nähern.
Stephanus erinnert in seiner Rede daran. Er steht als Angeklagter vor dem Hohen Rat in Jerusalem, dem höchsten Gericht Israels. Ihm wird vorgeworfen, ein Aufrührer zu sein. Er habe dazu aufgerufen, den Tempel, das große, schöne Heiligtum in Jerusalem, zu missachten. Ja, er habe im Sinn, die guten Ordnungen, wie Mose sie gegeben hat, umzustoßen. Er gehöre zu denen, die sagten, dass Jesus kommt und den Tempel zerstören wird und damit auch die Ordnungen im Land, die Gott doch durch Mose dem Volk gegeben hat. So behaupten Zeugen, die gegen ihn aussagen. Lukas weist in seinem Bericht in der Apostelgeschichte darauf hin, dass es sich um falsche Zeugen handelt, die einfach ihre Behauptungen in den Raum stellen, um Stephanus und wohl auch überhaupt den Christen zu schaden.
So soll Stephanus sich vor Gericht verantworten. Er hält eine lange Rede, erinnert an Gottes Geschichte mit seinem Volk von Abraham an. Vor allem das Wirken von Mose schildert Stephanus vor Gericht. Das werden die hohen Herren alles wohl gewusst haben, aber Stephanus führt ihnen vor Augen, dass sie es sind, die Gottes gute Ordnungen verlassen haben.
Er erinnert an die Stiftshütte, die nach den Anweisungen des Mose gebaut worden war und auch mit in das von Gott zugesagte Land kam. Den Israeliten war klar: Hier, wo die Stiftshütte steht, hier ist unser Gott. Wir haben Gott in unserer Mitte.
Später, unter dem König Salomo, wurde der prächtige Tempel in Jerusalem errichtet. Auch daran erinnert Stephanus, an dieses imposante Bauwerk mit dem Allerheiligsten, ein Ort, an dem Gott angebetet und ihm geopfert wurde, wirklich ein imposanter Bau.
Doch dann fährt Stephanus mit einem großen Aber fort: „Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind.“ Er, der Herr der Welt und Schöpfer allen Lebens, lässt sich nicht in ein Gebäude einsperren, und sei es noch so groß und gewaltig. Nein, die ganze Erde ist nicht mehr als ein Schemel für ihn, den großen Gott.
Stephanus wendet sich direkt an die Herren im Hohen Rat, angesehene Männer und einflussreich in Jerusalem: „Ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren“, so redet er seine Ankläger jetzt an – ganz schön mutig. Aber er macht seinen Anklägern deutlich: „Ihr hört nicht zu! Ihr achtet nicht darauf, was Gott euch durch seinen Geist sagen will. Ihr seht auf eure Traditionen und wollt vor allem eure Macht festigen. Ihr wollt, dass alles so bleibt. Aber denkt daran, jetzt hat sich Entscheidendes verändert.“ Den Namen von Jesus erwähnt Stephanus hier nicht, jedenfalls schreibt Lukas nichts davon. Aber Stephanus deutet auf Jesus hin, wenn er von dem Gerechten spricht, dessen Kommen die Propheten damals schon vorhergesagt haben. Aber wie deren Zeitgenossen damals nicht auf Gottes Boten gehört haben, so ist es jetzt auch.
„Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln“, so sagt Stephanus und sagt damit, dass die Gebote und die Gesetze, die Mose ihnen gegeben hat, letztlich von Engeln Gottes, also von Boten Gottes, gegeben wurden. „Doch,“ so hält Stephanus dem Hohen Rat vor: „Ihr habt’s nicht gehalten. Ihr haltet euch ja selbst nicht an das, was Gott euch doch selbst gesagt hat.“
Zusammengefasst hält Stephanus ihnen vor: „Ihr haltet euch für Gottes Volk, doch in Wirklichkeit seid ihr Gottes Feinde geworden.“
Das sind schon wirklich harte Anklagen. Wer lässt sich so etwas bieten? Wie gehen die Männer des Hohen Rates damit um? Darum geht es im nächsten Abschnitt von Apostelgeschichte, Kapitel 7, Morgen in der Sendung „Bibel heute“. Sie können die Fortsetzung auch nachlesen in der Bibel: Apostelgeschichte 7,54 ff). Jetzt nur so viel: Für Stephanus ging das Ganze nicht gut aus. Er musste sein mutiges Auftreten mit dem Leben bezahlen und wurde zum ersten christlichen Märtyrer.
Übrigens: Als wir bei unserer Fahrt durch Israel bei der Stifthütte ankamen, empfing uns eine jüdische Christin. Sie hat uns alles erklärt, wie es damals in der Stiftshütte und um die Stiftshütte herum zuging, so auch die Opfer, die nach dem Gesetz des Mose darzubringen waren. Doch dann wies sie uns darauf hin: Als Christen brauchen wir unserem Gott keine Opfer mehr zu bringen. Jesus ist für uns das Opferlamm geworden. Er gab sein Leben als Opfer für uns, für unsere Schuld, die wir vor Gott haben.
Und die Gebote in der Bundeslade? Sie gelten auch für uns als Zeichen des Bundes Gottes mit seinem erweiterten Volk. Gott will, dass wir anhand der Gebote einen guten Weg gehen. Er möchte so gerne, dass wir an ihn glauben und ihm vertrauen und mit seiner Macht und seiner Stärke rechnen.
Durch seinen Geist ist Gott, ist Jesus, der Sohn Gottes, bei uns, wo wir uns auch befinden. Er ist nicht an besondere Orte gebunden. Sicher können Gotteshäuser wie auch Kirchen besondere Orte sein, an denen wir Gottes Nähe besonders spüren. Aber Gott ist da, ganz nahe bei uns, bei Ihnen und bei mir. Wie gut!
Autor: Pastor Bernhard Berends
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