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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 184 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 07. Juni 2024.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
Im Gespräch
Die News der Woche
Aber kommen wir zu den Nachrichten. Mehr als die Hälfte der deutschen Rentner müssen sich im Alter deutlich einschränken. 38 Prozent können den gewohnten Lebensstandard überhaupt nicht mehr halten, 17 Prozent können das nur, wenn sie größere Abstriche in Kauf nehmen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag von HDI Deutschland, durchgeführt vom Meinungsforscher Yougov.
Die Gründe: Knapp zwei Drittel haben ausschließlich auf die gesetzliche Rente vertraut und nicht privat vorgesorgt. 53 Prozent haben zudem die Höhe der Steuern und Abgaben unterschätzt, davon 23 Prozent deutlich.
Eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent würde im Nachhinein daher mehr privat vorsorgen, knapp ein Drittel sogar deutlich mehr. Dem „früheren Ich“ würden sie vor allem den frühzeitigen Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung, vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers und eine professionelle Beratung empfehlen.
Für Fabian von Löbbecke, Vorstand der HDI Lebensversicherung, verantwortlich für den Bereich Neugeschäft Leben und betriebliche Altersversorgung, zeigen die Ergebnisse: „Der Stellenwert privater Vorsorge während des Erwerbslebens wird stark unterschätzt. Eine deutliche Mehrheit der Befragten hat sich auf die Annahme verlassen, dass die gesetzliche Rente ausreicht und viele haben zu spät damit angefangen. Sie werden nun von der Realität eingeholt und können sich weit weniger leisten, als sie erwartet haben.“
Wo schränken sich die Rentner am ehesten ein? Bei ihrer Mobilität. 69 Prozent der Befragten geben an, ganz oder größtenteils auf ein neues Auto verzichten zu müssen. Fernreisen haben 65 Prozent gestrichen, von Reisen innerhalb Europas müssen 60 Prozent der Befragten absehen. Auch Luxusgüter sind für 63 Prozent der Befragten nun unerreichbar. 57 Prozent besuchen seit der Rente gar nicht mehr oder nur noch äußerst selten Restaurants und Cafés.
Jingle
Wie schwer die Katastrophe den Sektor wirtschaftlich treffen wird, hängt auch davon ab, wie viele der betroffenen Häuser über einen Elementarschutz verfügen, der Schäden durch Hochwasser, Starkregen oder Lawinen mit abdeckt. In Bayern sind laut GDV 47 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren versichert. In Baden-Württemberg liegt der Anteil bei 94 Prozent, weil hier bis 1994 eine Versicherungspflicht galt. Der Staat versicherte die Bewohner damals und legte auch die Prämie per Rechtsverordnung fest.
Ist das eine Blaupause für die nun wieder heiß diskutierte bundesweite Pflichtversicherung gegen Elementarschäden? Nein, meint Asmussen: „Das war keine privatwirtschaftliche Lösung. Und die Prämien spiegelten auch nicht das tatsächliche Risiko wider.“
Eine Pflichtversicherung alleine würde das Problem nicht lösen, wiederholt Asmussen ein oft vorgebrachtes Argument der Versicherer. Es müsse mehr getan werden, um Schäden überhaupt erst zu vermeiden, wie auch die gebrochenen Dämme in Bayern zeigten. „Wir brauchen Bauverbote in Überflutungsgebieten, eine Pflicht zu wasserresilienten Baustoffen und bessere Hochwasserschutzanlagen. Nur so können wir die Spirale aus steigenden Schäden und steigenden Prämien durchbrechen“, sagt Asmussen.
Jingle
Die Unternehmensberatung WTW hat deshalb eine Liste erstellt, was nun zu tun ist. Erstens sollten Versicherer den guten Markt in anderen Sparten nutzen. Das Preisniveau in der Gewerbe- und Industrieversicherung sei nach wie vor hoch. Entsprechend aufgestellte Versicherer sollten diesen Spielraum taktisch nutzen. Das könne die Verluste aus der KFZ-Sparte zwar nicht ausgleichen. Aber im Sinne eines spartenübergreifenden Portfoliomanagements sollten alle Ertragsquellen bestmöglich genutzt werden.
Zweitens sollten sich die Gesellschaften auf 2025 vorbereiten. Das betrifft sowohl die Beitragsanpassung als auch den Neugeschäftstarif 2025. Die Branche könne es sich nicht leisten, zum wiederholten Mal unprofitables Geschäft in die Bücher zu holen oder unprofitables Bestandsgeschäft zu halten. Das Prämienniveau müsse daher angehoben werden.
Allerdings klingt das leichter als es ist. Nochmals deutlich steigende Preise in der KFZ-Versicherung werden den Unmut der Verbraucher auf den Plan rufen, und sie bergen das Risiko, dass Kunden abwandern. Daher müsse der Vertrieb an Bord geholt werden. Neben guter Kommunikationsstrategie sind nach Ansicht der Unternehmensberatung Agilität und Qualität gefragt, um die Kontrolle zu behalten und jederzeit auf den Wettbewerb und das Kundenverhalten reagieren zu können.
Jingle
Und nun die Einzelteile. Gesetzliche Rente: Durch das jüngst vom Kabinett beschlossene Rentenpaket II erwartet die Bundesregierung, dass der Beitrag von heute 18,6 auf 22,3 Prozent im Jahr 2035 steigt.
Gesetzliche Krankenversicherung: Hier beruft sich der PKV-Verband auf die Ökonomen Thiess Büttner, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, und Martin Werding, Mitglied im Rat der Wirtschaftsweisen, aus dem Jahr 2022. Laut ihrer Prognose müssen bei unveränderten Leistungsansprüchen die Beitragssätze von 14,6 Prozent allein bis 2030 auf 18,2 Prozent steigen.
Und soziale Pflegeversicherung: Laut Prognose des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) wird der Beitragssatz von aktuell 3,4 bis 2035 auf 6,2 Prozent steigen, wenn sich Ausgaben und Einnahmen in der Pflegeversicherung wie in den vergangenen zwanzig Jahren weiterentwickeln. Bei dieser Zahl handelt es sich um den durchschnittlichen Beitragssatz ohne Kinderlosen-Zuschlag. Für Menschen ohne Kinder werde es sogar noch teurer.
Musikalischer Übergangsjingle
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
Abspann
Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 184 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 07. Juni 2024.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
Im Gespräch
Die News der Woche
Aber kommen wir zu den Nachrichten. Mehr als die Hälfte der deutschen Rentner müssen sich im Alter deutlich einschränken. 38 Prozent können den gewohnten Lebensstandard überhaupt nicht mehr halten, 17 Prozent können das nur, wenn sie größere Abstriche in Kauf nehmen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag von HDI Deutschland, durchgeführt vom Meinungsforscher Yougov.
Die Gründe: Knapp zwei Drittel haben ausschließlich auf die gesetzliche Rente vertraut und nicht privat vorgesorgt. 53 Prozent haben zudem die Höhe der Steuern und Abgaben unterschätzt, davon 23 Prozent deutlich.
Eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent würde im Nachhinein daher mehr privat vorsorgen, knapp ein Drittel sogar deutlich mehr. Dem „früheren Ich“ würden sie vor allem den frühzeitigen Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung, vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers und eine professionelle Beratung empfehlen.
Für Fabian von Löbbecke, Vorstand der HDI Lebensversicherung, verantwortlich für den Bereich Neugeschäft Leben und betriebliche Altersversorgung, zeigen die Ergebnisse: „Der Stellenwert privater Vorsorge während des Erwerbslebens wird stark unterschätzt. Eine deutliche Mehrheit der Befragten hat sich auf die Annahme verlassen, dass die gesetzliche Rente ausreicht und viele haben zu spät damit angefangen. Sie werden nun von der Realität eingeholt und können sich weit weniger leisten, als sie erwartet haben.“
Wo schränken sich die Rentner am ehesten ein? Bei ihrer Mobilität. 69 Prozent der Befragten geben an, ganz oder größtenteils auf ein neues Auto verzichten zu müssen. Fernreisen haben 65 Prozent gestrichen, von Reisen innerhalb Europas müssen 60 Prozent der Befragten absehen. Auch Luxusgüter sind für 63 Prozent der Befragten nun unerreichbar. 57 Prozent besuchen seit der Rente gar nicht mehr oder nur noch äußerst selten Restaurants und Cafés.
Jingle
Wie schwer die Katastrophe den Sektor wirtschaftlich treffen wird, hängt auch davon ab, wie viele der betroffenen Häuser über einen Elementarschutz verfügen, der Schäden durch Hochwasser, Starkregen oder Lawinen mit abdeckt. In Bayern sind laut GDV 47 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren versichert. In Baden-Württemberg liegt der Anteil bei 94 Prozent, weil hier bis 1994 eine Versicherungspflicht galt. Der Staat versicherte die Bewohner damals und legte auch die Prämie per Rechtsverordnung fest.
Ist das eine Blaupause für die nun wieder heiß diskutierte bundesweite Pflichtversicherung gegen Elementarschäden? Nein, meint Asmussen: „Das war keine privatwirtschaftliche Lösung. Und die Prämien spiegelten auch nicht das tatsächliche Risiko wider.“
Eine Pflichtversicherung alleine würde das Problem nicht lösen, wiederholt Asmussen ein oft vorgebrachtes Argument der Versicherer. Es müsse mehr getan werden, um Schäden überhaupt erst zu vermeiden, wie auch die gebrochenen Dämme in Bayern zeigten. „Wir brauchen Bauverbote in Überflutungsgebieten, eine Pflicht zu wasserresilienten Baustoffen und bessere Hochwasserschutzanlagen. Nur so können wir die Spirale aus steigenden Schäden und steigenden Prämien durchbrechen“, sagt Asmussen.
Jingle
Die Unternehmensberatung WTW hat deshalb eine Liste erstellt, was nun zu tun ist. Erstens sollten Versicherer den guten Markt in anderen Sparten nutzen. Das Preisniveau in der Gewerbe- und Industrieversicherung sei nach wie vor hoch. Entsprechend aufgestellte Versicherer sollten diesen Spielraum taktisch nutzen. Das könne die Verluste aus der KFZ-Sparte zwar nicht ausgleichen. Aber im Sinne eines spartenübergreifenden Portfoliomanagements sollten alle Ertragsquellen bestmöglich genutzt werden.
Zweitens sollten sich die Gesellschaften auf 2025 vorbereiten. Das betrifft sowohl die Beitragsanpassung als auch den Neugeschäftstarif 2025. Die Branche könne es sich nicht leisten, zum wiederholten Mal unprofitables Geschäft in die Bücher zu holen oder unprofitables Bestandsgeschäft zu halten. Das Prämienniveau müsse daher angehoben werden.
Allerdings klingt das leichter als es ist. Nochmals deutlich steigende Preise in der KFZ-Versicherung werden den Unmut der Verbraucher auf den Plan rufen, und sie bergen das Risiko, dass Kunden abwandern. Daher müsse der Vertrieb an Bord geholt werden. Neben guter Kommunikationsstrategie sind nach Ansicht der Unternehmensberatung Agilität und Qualität gefragt, um die Kontrolle zu behalten und jederzeit auf den Wettbewerb und das Kundenverhalten reagieren zu können.
Jingle
Und nun die Einzelteile. Gesetzliche Rente: Durch das jüngst vom Kabinett beschlossene Rentenpaket II erwartet die Bundesregierung, dass der Beitrag von heute 18,6 auf 22,3 Prozent im Jahr 2035 steigt.
Gesetzliche Krankenversicherung: Hier beruft sich der PKV-Verband auf die Ökonomen Thiess Büttner, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, und Martin Werding, Mitglied im Rat der Wirtschaftsweisen, aus dem Jahr 2022. Laut ihrer Prognose müssen bei unveränderten Leistungsansprüchen die Beitragssätze von 14,6 Prozent allein bis 2030 auf 18,2 Prozent steigen.
Und soziale Pflegeversicherung: Laut Prognose des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) wird der Beitragssatz von aktuell 3,4 bis 2035 auf 6,2 Prozent steigen, wenn sich Ausgaben und Einnahmen in der Pflegeversicherung wie in den vergangenen zwanzig Jahren weiterentwickeln. Bei dieser Zahl handelt es sich um den durchschnittlichen Beitragssatz ohne Kinderlosen-Zuschlag. Für Menschen ohne Kinder werde es sogar noch teurer.
Musikalischer Übergangsjingle
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
Abspann
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