Jazz? In einem ehrwürdigen Konzertsaal wie der Carnegie Hall – im Jahr 1943? Von einem schwarzen Bandleader? Duke Ellington hat heute vor 80 Jahren Musikgeschichte geschrieben, vor Frank Sinatra und Glenn Miller im Publikum... Er habe gar keine Zeit gehabt, nervös zu sein, sagte der Jazzmusiker Duke Ellington über seinen ersten Auftritt in der New Yorker Carnegie Hall. Es war nicht der erste Auftritt eines Jazzmusikers in diesem Konzertsaal, auch nicht der erste eines schwarzen Jazzmusikers, aber es war sicher das bis dahin anspruchsvollste Jazz-Programm, das in diesem weltberühmten Konzertsaal aufgeführt worden ist. Ellington spielte mit seinem Orchester so erfolgreiche Stücke wie "Ko-Ko", "Cottontail". oder "Jack the Bear", im Mittelpunkt aber stand die 45 Minuten lange Komposition "Black, brown and beige", die er erst in den letzten sechs Wochen vor dem Konzert fertiggestellt hatte. Eine - wie Ellington es formulierte - "klingende Parallele zur Geschichte des amerikanischen Schwarzen". Die Kritiken waren zum Teil vernichtend, aber heute gilt dieses dreisätzige "Black, brown and beige" als ein Meilenstein im Schaffen des Bandleaders Duke Ellington.