Dr. Gernot Stenger hat beim FC St. Pauli schon sehr viel erlebt. Von 2007 bis 2014 war der Hamburger Rechtsanwalt Vizepräsident des Kiezclubs, erlebte dabei zahlreiche Mitgliederversammlungen, Anträge und Wahlen. Im Millerntalk spricht Stenger über die bevorstehende Versammlung des Clubs, bei der am Sonnabend im Audimax der Universität Hamburg unter anderem Präsident Oke Göttlich zur Wiederwahl steht.

„Der FC St. Pauli ist mit mehr als 50.000 Mitgliedern mittlerweile ein richtig großer Verein. Wir waren damals gerade mal 6000“, sagt Stenger. „Ich kann die Arbeit von außen seit meiner Amtszeit positiv bewerten, ohne dass ich interne Einblicke habe. Auch dem Amateurvorstand spricht Stenger ein großes Lob aus.

Interne Streitigkeiten habe es zu seiner Zeit wesentlich häufiger gegeben. „Streitkultur soll und muss auch sein. Das Ganze findet aber immer seine Grenze an dem Punkt, an dem der Verein schaden nimmt“, sagt Stenger, der gleichwohl auch von den jüngsten Querelen um Kapitän Jackson Irvine und Aufsichtsrat René Born mitbekommen hat. „Es hat dem Verein gutgetan, dass es sowas lange nicht gegeben hat“, sagt Stenger.

Auch die Arbeit von Präsident Göttlich beurteilt der Ex-Vize positiv. „Ich kann keinen Skandal oder Fehltritt benennen, auch wenn es Dinge gibt, die man von außen betrachtet vielleicht anders behandelt hätte“, sagt Stenger und führt aus, was er etwa im Bereich der Genossenschaft anders gemacht hätte. „Ich kann nicht verstehen, wieso der Verein seine Kronjuwelen abgibt.“

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