ERF Plus - Bibel heute

Gott ist König über alle Völker


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Heute wird Ihr Vorstellungsvermögen angeregt. Jauchzen und in die Hände klatschen, gleicht das nicht der La-Ola-Welle in den Stadien der Welt? Die Welle geht ums ganze Stadion rund und alle machen mit. Springen im richtigen Moment auf, reißen die Hände in die Höhe und jauchzen. Manchmal sind das Fußballspiel und die eigene Mannschaft der Grund dafür und ein anderes Mal kann sich das Publikum bloß selber unterhalten.

Wenn so etwas im Tempel des Gottesvolkes rundläuft, ist der Grund ein anderer. Im Psalm 47 in der Mitte stoße ich darauf: Dort singen die Menschen vom Erbteil, vom Erbe, das auf sie zukommt. Hier friert mir erstmals der Jubel ein und ich sinke zurück in meinen Sitz. Erben mag gut für mich sein. Aber immer muss auch jemand sterben, damit eine andere Person erben kann. Da bleibt mir erstmals der Jubel im Halse stecken. Wie kann ich über den Tod einer Person jubeln? Wenn ich der Erbe bin, muss ich und darf ich doch annehmen, dass mich der Erblasser gemocht und geliebt hat. Ist da der Jubel nicht ein Zeichen für meinen Undank, für meine Selbstsucht, für meine Ignoranz?

Wer hat mir laut den Beterinnen und Betern, der Jubelnden, etwas hinterlassen, wer ist gestorben und hat vorher an mich gedacht? Ich lese den entsprechenden Vers 5 nochmals: „Er erwählt uns unser Erbteil, die Herrlichkeit Jakobs, den er liebhat.“ Mir ist klar, der Psalm redet von Gott. Mit dem „er“ ist Gott gemeint. Gott hat das Erbe gewählt, das Erbe bestimmt. Es ist die Herrlichkeit Jakobs. Jakob ist einer der Stammväter der jauchzenden Beterinnen und Beter. Seine Herrlichkeit ist Gott selbst. Gott hat Jakob Nachkommen geschenkt und Land. Diese Nachkommen sind nun im Tempel und jubeln. Sie jubeln und machen die Welle in dem Land, das Gott ihnen gegeben hat, in das Gott selbst sie gebracht hat. Diese Herrlichkeit erben die betenden Menschen. Die Beterinnen und die Beter, die jubelnden Menschen sind Erben der Herrlichkeit Gottes. Das habe ich so weit verstanden. Doch der Satz hat noch eine Überraschung parat. Ich zitiere wieder: „Er erwählt uns unser Erbteil, die Herrlichkeit Jakobs, den er liebhat.“ „… die Herrlichkeit Jakobs, den er liebhat.“ Also mal langsam, das Erbe ist die Herrlichkeit Jakobs. Das ist doch Gott selber. Gott liebt sich. So weit, so gut. Aber wenn Gott auch der Erblasser ist, dann stirbt Gott auch. Ist Gott denn tot, als die Erben singen? Nein, Gott lebt, die Menschen jubeln ihm zu und Gott freut sich am Jubel mit Händen und Füßen und Jauchzen, Jubel als ganzer Mensch.

Da jubeln die Menschen also über ein kommendes Erbe, als hätten sie es schon. Sie jauchzen vor und über den lebendigen Gott, als wäre dieser gestorben. Sie ahnen, sehen, erkennen etwas, das für sie ist, das unfassbar ist. Sie feiern etwas, was kommen wird, ohne genau zu wissen, wie es genau geschehen wird. Doch sie wissen und glauben, es wird gut für sie sein. Nein, viel mehr: Dieses Erbe wird sie herrlich sein lassen. Dieser Gott wird sie herrlich machen. Damals im Tempel ist das Erbe noch nicht da. Ich sehe heute, was die Beterinnen und Beter zum Jauchzen brachte. Wenn ich den nächsten Vers und die folgenden Verse lese und höre.

Der Jubelgesang spricht es aus. Gott fährt auf und ist der König über die ganze Welt und für die ganze Welt und Menschheit. Ich kann das einordnen, verstehen und erkennen, weil ich Jahrtausende später lebe. Ich weiß, dass Gott tatsächlich starb. Ja, Gott kam in die Zeit und Menschenwelt und wurde Mensch. Jesus von Nazareth wurde er genannt. Jesu ist der Sohn Gottes. Er ist die Herrlichkeit Jakobs. Jesus litt und Jesus stirbt in der Zeit und an der Schuld und für das Versöhnen der Menschheit mit Gott und miteinander – für uns Menschen. Darum gibt es ein Erbe.

Gott starb in der Tat. Doch der Jubel und das Jauchzen kann dann ausbrechen, aufbranden und laut werden, als Jesus vom Tod auferstanden ist. Er ist in den Himmel aufgefahren und regiert alle Welt. Weil die Menschen nun sehen und glauben können, gibt es kein Halten mehr gibt. Der eigene Undank, die Selbstsucht und Selbstgerechtigkeit, die Ignoranz und menschliches Misstrauen können mich nicht mehr halten. Wir Menschen können all das, die ganze Schuld, hinter uns lassen. Wir können dem auferstandenen Gott, dem Sohn Gottes – wir können und dürfen Jesus folgen. Wir können heute bereits folgen, uns von ihm leiten lassen, auf ihn sehen und tun, was er wirkt und vorbereitet hat. Und – das macht die Hoffnung, den Glauben und die Herrlichkeit größer: Wir dürfen Jesus in sein Reich folgen, dürfen wie er auferstehen. Das gilt den Jubelnden damals im Tempel. Das gilt allen Menschen weltweit. Denn es gilt den Menschen und Völkern, die in Abraham gesegnet sind. Gott selber sagt, das werden alle Nationen und Völker sein. Alle werden eins sein. Alle werden den auferstanden Jesus Christus sehen. Er ist der Erbe, er ist das Erbe, weil er die mitreißt, die ihm vertrauen, und er ist der herrliche König über alle Welt.

Liebe Hörerin, lieber Hörer, ich finde, so ist das beim Glauben an Gott. Glaubende können sich über etwas freuen, das ihnen zugesagt ist und das auf sie zukommt. Als Glaubende sind wir Menschen dem, was uns sichtbar vor Augen ist, schon weit voraus. Das gestattet und ermöglicht uns, die aktuelle Lage in einer weiteren Perspektive zu sehen und zu gestalten. – Glaubende Menschen haben dieses Erbteil bereits. Sie leben und empfangen, sie glauben und wirken als Erben des herrlichen, lebendigen Gottes. Sie gehören Jesus Christus. Sie leben und sie jauchzen und jubeln.

Heute vielleicht noch gedämpft und mit großer Hoffnung, dann aber ganz und gar mit ganzem Sein. Ich will glauben. Ich will jauchzen, ich will Teil dieser La-Ola-Welle sein. Ich bin es.

Autor: Winfried Geisel

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