Sein Todestag wurde festgelegt: 9. Dezember 1947. Es ist der Tag, an dem Hanns Ludin am Strang stirbt. Es ist ein slowakisches Gericht, dass ihn dazu verurteilt hat, weil Ludin für den Tod von über 60 000 Slowaken verantwortlich ist. Dies war sein Anteil an der sogenannten "Endlösung", der Ermordung und Vertreibung von Juden aus den von Deutschen besetzten Gebieten. Das Gnadengesuch, dass Hanns Ludin noch gestellt hatte, wurde abgelehnt. "Es lebe Deutschland" sollen seine letzten Worte gewesen sein. Einsicht oder gar Reue hat er nicht gezeigt. Hanns Ludin, Sohn eines Freiburger Gymnasialprofessors und einer Malerin, wurde früh ein überzeugter Nationalsozialist. 1930 wurde er wegen "nationalsozialistischer Zellenbildung" innerhalb der Reichswehr zu 18 Monaten Festungshaft verurteilt, aber nach wenigen Monaten begnadigt. Während des Röhm-Putsches 1934 wurde er verhaftet, aber durch persönliches Geheiß von Hitler wieder freigelassen. Seiner Karriere im "III. Reich" stand nichts mehr im Wege.