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Verwüstung, Verderben, Geschrei, Seufzen, Weinen und Klagen. Ein düsteres und ernüchterndes Bild, gleich zu Beginn des Buches Joel.
Versetzen wir uns in die Zeit von Joel und stellen wir uns einen Moment lang vor, dass wir in einer Zeit leben, in der eine Katastrophe über unser Land hinwegfegt. Was einst üppig und fruchtbar war, ist nun unfruchtbar und verödet. Die Ernten sind zerstört. Die Lebensmittel, die so selbstverständlich für uns waren, Tag für Tag, sind nicht mehr da. Die Wirtschaft steht am Rande des Zusammenbruchs. Und die führenden Persönlichkeiten des Landes sind genauso verzweifelt und ratlos wie wir. Die Menschen trauern, und der Boden unter unseren Füßen scheint vor Schmerz zu schreien.
Joel spricht hier nicht nur von einer Einzelperson, die Schweres durchmacht, sondern von einer ganzen Nation, die eine unvorstellbare Katastrophe durchlebt. Das ist die Welt des Propheten Joel, der in einer Zeit der großen Krise zu den Menschen in Israel spricht. Das Land ist von einem Heuschreckenschwarm verwüstet worden – eine Invasion, die so schwerwiegend ist, dass sie alles auf ihrem Weg auslöscht. Und inmitten dieser Katastrophe bringt Joel eine kraftvolle Botschaft der Warnung und Hoffnung, die wir auch heute noch hören müssen.
Joel verschwendet keine Zeit mit Höflichkeiten, sondern beginnt sofort mit einer Vision der Verwüstung. Er sagt den Menschen, dass sie etwas erleben, das sie noch nie zuvor gesehen haben: „Hört dies, ihr Ältesten, und merkt auf, alle Bewohner des Landes, ob solches geschehen sei zu euren Zeiten oder zu eurer Väter Zeiten!“ (Joel 1,2).
Das Erste, was wir also hier sehen, ist die Strenge des Gerichts. Die Heuschrecken, die über Israel hergefallen sind, sind nicht nur eine kleine Plage, sie sind ein göttliches Gericht. Die Zerstörung ist so extrem, dass Joel alle – Älteste, Kinder, Bewohner des Landes – aufruft, sich an das Unglück zu erinnern und es künftigen Generationen zu berichten. Die Heuschrecken haben alles weggefegt. Es ist nichts mehr übrig. Alles, wofür die Menschen gearbeitet hatten, wurde ihnen in einem Augenblick genommen. Der Boden selbst trauert, weil er seiner Fruchtbarkeit beraubt worden ist.
Und was lernen wir daraus? Sünde führt zur Zerstörung. So wie die Heuschrecken alles auf ihrem Weg verzehrten, so verzehrt die Sünde unser Leben. Sie mag für uns nicht auf die gleiche Weise sichtbar sein, aber wenn wir uns von Gott abwenden, sind die Folgen verheerend – persönlich, geistlich und sogar, im Kollektiv gesehen, für unser ganzes Land.
Weiter in Vers 8 sagt Joel: „Heule wie eine Jungfrau, die Trauer anlegt um ihres Bräutigams willen!“ Hier ist das Bild einer intensiven Trauer – eine tiefe, herzzerreißende Trauer. Im Angesicht dieser Katastrophe fordert Joel das Volk auf, über den Zustand seines Landes zu klagen. Er fordert die Priester, die den Gottesdienst leiten, auf, in Reue zu schreien und den Ernst der Lage zu erkennen. Die Verwüstung, die sie erleben, ist kein zufälliges Ereignis, sondern ein Zeichen des Gerichts Gottes.
„Sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! Versammelt die Ältesten und alle Bewohner des Landes zum Hause des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN“ (Joel 1,14). Die geistlichen Oberhäupter und auch die Bewohner des Landes sollen sich gemeinsam auf Gott ausrichten und sich ihm wieder zuwenden. Sünde ist nicht nur ein individuelles Problem. Sünde hat Einfluss nicht nur auf unser Leben, sondern auch auf unser Umfeld, und letzten Endes hat es Auswirkungen auf das ganze Land. Der moralische und geistliche Zustand einer Nation hat Folgen, die sich nach außen zeigen. Wir sehen das heutzutage ganz klar. Der Zustand unserer Kultur, unserer Politik, unserer Beziehungen – all das spiegelt die geistliche Gesundheit unseres Landes wider. So wie die Heuschrecken das Land verwüstet haben, wird unkontrollierte Sünde zu einem Zusammenbruch in allen Bereichen der Gesellschaft führen.
Aber selbst in diesem Aufruf zur Klage steckt Hoffnung, und diese Hoffnung ist in der Gnade Gottes verwurzelt. Gottes Gericht, so streng es auch sein mag, hat immer einen Zweck. In diesem Fall ist es ein klarer Aufruf zur Umkehr, zur Rückkehr zu ihm. Der Tag des Herrn, so wie es Joel in den letzten Versen beschreibt, ist nicht nur ein Tag des Gerichts, sondern auch ein Tag der Barmherzigkeit für diejenigen, die Buße tun. Gott ist immer bereit, diejenigen wiederherzustellen, die sich ihm zuwenden.
Die Botschaft von Joel ist dringend. Sie duldet keinen Aufschub. So wie die Heuschrecken das Land mit erschreckender Geschwindigkeit verschlungen haben, so können auch uns die Folgen der Sünde überkommen, wenn wir nicht aufpassen.
Gott könnte mit der ganzen Menschheit direkt ins Gericht gehen – aber er ist geduldig, und er möchte, dass die Menschen zu ihm zurückkehren. Wir alle brauchen Versöhnung mit Gott. Paulus formuliert das Ganze unmissverständlich im Römerbrief: „Denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck“ (Römer 3,23). Durch Jesus Christus ist diese Versöhnung möglich geworden; durch den Glauben an ihn werden wir vor Gott als gerecht erklärt. Die Umkehr beginnt immer bei uns selbst. Wenn wir aber eine Erweckung in unserem Land sehen möchten, dann braucht es eine kollektive Umkehr.
Wir sind aufgerufen, die Folgen der Sünde zu erkennen – sowohl als Einzelne als auch als Nation – und darauf mit Umkehr zu reagieren. Aber in unserer Reue liegt auch die Hoffnung auf Wiederherstellung. Gott ist nicht nur ein Gott des Gerichts, sondern auch ein Gott der Gnade, der bereit ist, zu vergeben und wiederherzustellen.
Das Buch Joel ist mit dem ersten Kapitel nicht beendet. Die Folgekapitel werden eine hoffnungsvolle Perspektive schenken. Aber selbst, wenn es düster ist, selbst wenn wir durch schwere Umstände durchgehen müssen, selbst wenn unser Land Schweres durchmacht, das Entscheidende ist, dass wir mit Gott versöhnt sind. Darin haben wir einen festen Anker und eine starke Hoffnung.
Heute ist der Tag der Rettung. Und ich möchte Sie ermutigen – wenn Sie diesen Schritt der Umkehr zu Gott noch nicht vollzogen haben – er wartet, voller Langmut und Geduld, voller Liebe auf Sie. Legen wir unser ganzes Leben, jeden einzelnen Lebensbereich, wo es auch Vergebung und Umkehr braucht, vor dem Herrn hin, wir brauchen nichts vor ihm zurückzuhalten. Er ist der Retter, und er ist ein Gott der zweiten Chancen, ein Gott, der einen Neuanfang schenkt und sich daran erfreut, Barmherzigkeit und Gnade zu zeigen.
Autor: Mihnea Onofrei
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Verwüstung, Verderben, Geschrei, Seufzen, Weinen und Klagen. Ein düsteres und ernüchterndes Bild, gleich zu Beginn des Buches Joel.
Versetzen wir uns in die Zeit von Joel und stellen wir uns einen Moment lang vor, dass wir in einer Zeit leben, in der eine Katastrophe über unser Land hinwegfegt. Was einst üppig und fruchtbar war, ist nun unfruchtbar und verödet. Die Ernten sind zerstört. Die Lebensmittel, die so selbstverständlich für uns waren, Tag für Tag, sind nicht mehr da. Die Wirtschaft steht am Rande des Zusammenbruchs. Und die führenden Persönlichkeiten des Landes sind genauso verzweifelt und ratlos wie wir. Die Menschen trauern, und der Boden unter unseren Füßen scheint vor Schmerz zu schreien.
Joel spricht hier nicht nur von einer Einzelperson, die Schweres durchmacht, sondern von einer ganzen Nation, die eine unvorstellbare Katastrophe durchlebt. Das ist die Welt des Propheten Joel, der in einer Zeit der großen Krise zu den Menschen in Israel spricht. Das Land ist von einem Heuschreckenschwarm verwüstet worden – eine Invasion, die so schwerwiegend ist, dass sie alles auf ihrem Weg auslöscht. Und inmitten dieser Katastrophe bringt Joel eine kraftvolle Botschaft der Warnung und Hoffnung, die wir auch heute noch hören müssen.
Joel verschwendet keine Zeit mit Höflichkeiten, sondern beginnt sofort mit einer Vision der Verwüstung. Er sagt den Menschen, dass sie etwas erleben, das sie noch nie zuvor gesehen haben: „Hört dies, ihr Ältesten, und merkt auf, alle Bewohner des Landes, ob solches geschehen sei zu euren Zeiten oder zu eurer Väter Zeiten!“ (Joel 1,2).
Das Erste, was wir also hier sehen, ist die Strenge des Gerichts. Die Heuschrecken, die über Israel hergefallen sind, sind nicht nur eine kleine Plage, sie sind ein göttliches Gericht. Die Zerstörung ist so extrem, dass Joel alle – Älteste, Kinder, Bewohner des Landes – aufruft, sich an das Unglück zu erinnern und es künftigen Generationen zu berichten. Die Heuschrecken haben alles weggefegt. Es ist nichts mehr übrig. Alles, wofür die Menschen gearbeitet hatten, wurde ihnen in einem Augenblick genommen. Der Boden selbst trauert, weil er seiner Fruchtbarkeit beraubt worden ist.
Und was lernen wir daraus? Sünde führt zur Zerstörung. So wie die Heuschrecken alles auf ihrem Weg verzehrten, so verzehrt die Sünde unser Leben. Sie mag für uns nicht auf die gleiche Weise sichtbar sein, aber wenn wir uns von Gott abwenden, sind die Folgen verheerend – persönlich, geistlich und sogar, im Kollektiv gesehen, für unser ganzes Land.
Weiter in Vers 8 sagt Joel: „Heule wie eine Jungfrau, die Trauer anlegt um ihres Bräutigams willen!“ Hier ist das Bild einer intensiven Trauer – eine tiefe, herzzerreißende Trauer. Im Angesicht dieser Katastrophe fordert Joel das Volk auf, über den Zustand seines Landes zu klagen. Er fordert die Priester, die den Gottesdienst leiten, auf, in Reue zu schreien und den Ernst der Lage zu erkennen. Die Verwüstung, die sie erleben, ist kein zufälliges Ereignis, sondern ein Zeichen des Gerichts Gottes.
„Sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! Versammelt die Ältesten und alle Bewohner des Landes zum Hause des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN“ (Joel 1,14). Die geistlichen Oberhäupter und auch die Bewohner des Landes sollen sich gemeinsam auf Gott ausrichten und sich ihm wieder zuwenden. Sünde ist nicht nur ein individuelles Problem. Sünde hat Einfluss nicht nur auf unser Leben, sondern auch auf unser Umfeld, und letzten Endes hat es Auswirkungen auf das ganze Land. Der moralische und geistliche Zustand einer Nation hat Folgen, die sich nach außen zeigen. Wir sehen das heutzutage ganz klar. Der Zustand unserer Kultur, unserer Politik, unserer Beziehungen – all das spiegelt die geistliche Gesundheit unseres Landes wider. So wie die Heuschrecken das Land verwüstet haben, wird unkontrollierte Sünde zu einem Zusammenbruch in allen Bereichen der Gesellschaft führen.
Aber selbst in diesem Aufruf zur Klage steckt Hoffnung, und diese Hoffnung ist in der Gnade Gottes verwurzelt. Gottes Gericht, so streng es auch sein mag, hat immer einen Zweck. In diesem Fall ist es ein klarer Aufruf zur Umkehr, zur Rückkehr zu ihm. Der Tag des Herrn, so wie es Joel in den letzten Versen beschreibt, ist nicht nur ein Tag des Gerichts, sondern auch ein Tag der Barmherzigkeit für diejenigen, die Buße tun. Gott ist immer bereit, diejenigen wiederherzustellen, die sich ihm zuwenden.
Die Botschaft von Joel ist dringend. Sie duldet keinen Aufschub. So wie die Heuschrecken das Land mit erschreckender Geschwindigkeit verschlungen haben, so können auch uns die Folgen der Sünde überkommen, wenn wir nicht aufpassen.
Gott könnte mit der ganzen Menschheit direkt ins Gericht gehen – aber er ist geduldig, und er möchte, dass die Menschen zu ihm zurückkehren. Wir alle brauchen Versöhnung mit Gott. Paulus formuliert das Ganze unmissverständlich im Römerbrief: „Denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck“ (Römer 3,23). Durch Jesus Christus ist diese Versöhnung möglich geworden; durch den Glauben an ihn werden wir vor Gott als gerecht erklärt. Die Umkehr beginnt immer bei uns selbst. Wenn wir aber eine Erweckung in unserem Land sehen möchten, dann braucht es eine kollektive Umkehr.
Wir sind aufgerufen, die Folgen der Sünde zu erkennen – sowohl als Einzelne als auch als Nation – und darauf mit Umkehr zu reagieren. Aber in unserer Reue liegt auch die Hoffnung auf Wiederherstellung. Gott ist nicht nur ein Gott des Gerichts, sondern auch ein Gott der Gnade, der bereit ist, zu vergeben und wiederherzustellen.
Das Buch Joel ist mit dem ersten Kapitel nicht beendet. Die Folgekapitel werden eine hoffnungsvolle Perspektive schenken. Aber selbst, wenn es düster ist, selbst wenn wir durch schwere Umstände durchgehen müssen, selbst wenn unser Land Schweres durchmacht, das Entscheidende ist, dass wir mit Gott versöhnt sind. Darin haben wir einen festen Anker und eine starke Hoffnung.
Heute ist der Tag der Rettung. Und ich möchte Sie ermutigen – wenn Sie diesen Schritt der Umkehr zu Gott noch nicht vollzogen haben – er wartet, voller Langmut und Geduld, voller Liebe auf Sie. Legen wir unser ganzes Leben, jeden einzelnen Lebensbereich, wo es auch Vergebung und Umkehr braucht, vor dem Herrn hin, wir brauchen nichts vor ihm zurückzuhalten. Er ist der Retter, und er ist ein Gott der zweiten Chancen, ein Gott, der einen Neuanfang schenkt und sich daran erfreut, Barmherzigkeit und Gnade zu zeigen.
Autor: Mihnea Onofrei
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