Eigentlich will er nicht mehr, mit fast 85 Jahren und nach sieben Jahren im Amt. Doch am 15. Februar 1932 verkündet der greise Generalfeldmarschall Hindenburgüberraschend doch seine Kandidatur für die Reichspräsidentenwahl im April. Der "Held von Tannenberg" weiß, nur seine Popularität würde einen Adolf Hitler verhindern. Auch wenn es ihm mehr als Kopfschmerzen bereitet, dass er nur mit Unterstützung der Parteien der Mitte und der Linken gewinnen kann. Was er dann auch tut, wenn auch erst im zweiten Wahlgang, bei einer Wahl, die im Vorfeld als Entscheidung für "Hitler oder Hindenburg" hochstilisiert wurde. Da ist es kein Jahr mehr bis zum unrühmlichen "Tag von Potsdam", als die Nationalsozialisten den Schulterschluss feiern mit Deutschlands alten monarchischen Eliten – und Reichspräsident Paul von Hindenburg in Uniform dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler die Hand reicht.